Wie WIRED UK berichtet, möchte Comey, dass große Unternehmen wie Apple in der Lage sind, die Kommunikation von Anwendern mitzuschneiden und im Bedarfsfall an seine Behörde weiterzuleiten. Der FBI-Direktor reagiert damit auf den Umstand, dass die Zahl jener Straftaten, an denen sich die Ermittlungsbehörden aufgrund sicher verschlüsselter Datenübertragung die Zähne ausbeißen, zuletzt deutlich zugenommen hat. Die Unternehmen, die eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung anbieten, merken in diesem Zusammenhang meist an, dass sie die Entschlüsselung der Kommunikation schon aus technischen Gründen nicht durchführen können und auch nicht wollen. Darauf hat der FBI-Chef allerdings eine passende Antwort.
Vor dem Justizausschuss des Senats der Vereinigten Staaten wies Comey darauf hin, dass sein Plan an der technischen Umsetzung nicht scheitern würde: „Es gibt zahlreiche Unternehmen, die heute sichere Dienste anbieten und dabei in der Lage sind, gerichtlichen Anordnungen nachzukommen. Da sind eine Menge Leute, die gute Telefone herstellen und im Falle einer gerichtlichen Verfügung die Kommunikation darüber öffnen können. Tatsache ist, dass die Hersteller von heutigen Geräten, die nicht entriegelt werden können, die Entriegelung noch vor einem Jahr bewerkstelligen konnten.“
Seiner Ansicht nach wehren sich die Unternehmen vor allem aus wirtschaftlichen Gründen, weil sie meinen, ihre Kunden verlangten nach der Verschlüsselung. James Comey glaubt aber nicht daran, dass die Bürger kategorisch gegen die Überwachung sind. „Noch vor zwölf Monaten haben die Kunden iPhones gekauft und WhatsApp genutzt, obwohl sie genau wussten, dass die Kommunikation darüber nicht sicher ist“, so Comey. Die Attentäter von Paris hatten allerdings bis zuletzt unverschlüsselt per SMS kommuniziert — der Ansatz des FBI-Chefs wäre hier also nutzlos gewesen.