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Das steckt hinter Lady Gagas Drohnenschwarm beim Super Bowl

von Dominik Schönleben
Für Lady Gagas Auftritt beim Super Bowl 2017 ließ Intel 300 Drohnen aufsteigen und ein Bild der amerikanischen Flagge an den Himmel malen. Die Quadkopter flogen dabei komplett autonom. Fluggeräte wie diese könnten bald schon in ganz anderen Bereichen eingesetzt werden.

Es war nicht das erste Mal, dass Intel hunderte Drohnen aufsteigen ließ. Doch während der Halbzeit-Show des Super Bowls war dem Unternehmen die Aufmerksamkeit sicher: 160 Millionen Menschen sahen, wie 300 Quadkopter für den Auftritt von Lady Gaga die amerikanische Flagge an den Nachthimmel malten. Ähnliches hatte Intel schon in Disney World gezeigt. Außerdem hält Intel seit einer Show in Sydney mit 500 Drohnen den Rekord für solche Darbietungen mit einem Schwarm autonomer Fluggeräte.

Doch die Drohnen von Intel waren nicht nur schön anzusehen, bald könnte eine solche Flotte auch in ganz anderen Bereichen zum Einsatz kommen: In der Landwirtschaft könnten die Fluggeräte hunderte von Hektar überwachen oder während einer Rettungsaktion ganze Straßenzüge koordiniert nach Verletzten absuchen. Auf einer ähnlichen Idee basiert etwa das deutsche Konzept SeaEye – ein Hexacopter, der Vermisste auf dem Meer suchen soll und bei Erfolg sogar einen Rettungsring abwerfen kann.

Die Intel-Drohne Shooting Star ist knapp 30 Zentimeter lang und wiegt nur etwas mehr als 200 Gramm. An ihrer Unterseite trägt sie eine große LED-Leuchte. In der Luft bleibt sie maximal 20 Minuten. Mit einer speziell dafür entwickelten Software kann eine Choreografie oder ein Bild gezeichnet werden, das dann von den Drohnen nachgeflogen wird. Sollte einer der Quadkopter während einer Show eine Fehlfunktion haben oder die Batterie nachlassen, wird automatisch ein neuer gestartet, um ihn zu ersetzten. Hindernissen weichen die Fluggeräte selbstständig mit einer Kamera-Technologie namens RealSense aus.

Das besondere am Super-Bowl-Auftritt: Die eigentliche Show hatte schon ein paar Tage früher stattgefunden. Weil es im Football-Stadion in Houston und im Umkreis von 70 Kilometern drumherum verboten ist, eine Drohne steigen zu lassen, hätte Intel eine Sondergenehmigung gebraucht. Für einen Live-Auftritt über den Köpfen von 80.000 Menschen war die nicht zu bekommen. Deshalb entschied das Unternehmen sich, die Lichtshow vorab aufzuzeichnen. Beim Auftritt von Lady Gaga wurde das Ganze dann ins Bild projiziert.

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Autonome Drohnen sind nicht nur in den USA eine komplizierte Sache. In Deutschland ist es bisher nur erlaubt, eine Drohne fliegen zu lassen, wenn der Pilot in Sichtweite ist. Eine schwer zu erfüllende Bedingung für kommerzielle, autonome Fluggeräte, zumal es hier ja gar keinen Piloten im eigentlichen Sinne gibt. Auch die geplanten Drohnenregeln von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt bringen hier keinen Forschritt, sondern schränken nur den Privatgebrauch weiter ein.

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Die EU arbeitet derweil an eigenen Vorschriften, die dann auch Dobrindts Vorschläge obsolet machen würden. Die bisherigen Pläne geben jedoch auch keine Antwort darauf, wie es mit autonomen Drohnen in Deutschland und anderswo weitergehen wird. Bis es eindeutige Regeln gibt, werden wohl Fluggeräte wie die Shooting Star von Intel nicht in Deutschland fliegen dürfen.

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