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Die CSU will Zugriff auf WhatsApp-Chats

von WIRED Staff
Als Mittel zur Terrorprävention möchte die CSU Bundesregierung und Ermittlern den Zugriff auf WhatsApp-Daten ermöglichen. Die dafür notwendige Hintertür stellt jedoch ein enormes Risiko dar.

Dass Terroristen vor allem über Messenger wie WhatsApp miteinander kommunizieren, steht für die Sicherheitsbehörden mittlerweile fest. Die Ende-zu-Ende-verschlüsselten Gespräche sind allerdings gut abgeschirmt. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (Bild) erklärte im Gespräch mit der Rheinischen Post, warum seine Partei sich nun für eine Hintertür im Messenger stark macht: „Wir wissen, dass die Terroristen WhatsApp nutzen, deshalb müssen wir die gesetzliche Kontrollmöglichkeit nach der Wahl sofort angehen.“

Herrmann nennt als Beispiel für terroristische Aktivitäten, die durch den Zugriff auf WhatsApp-Daten womöglich hätten verhindert werden können, den Sprengstoffanschlag von Ansbach. Eine vor einem beliebten Weinlokal gezündete Rucksackbombe verletzte damals 15 Passanten und tötete den Terroristen. Die späteren Ermittlungen ergaben, dass der Täter Instruktionen aus dem Nahen Osten über WhatsApp erhalten hatte. Hintertüren, wie sie die CSU nun fordert, bergen jedoch laut Sicherheitsforschern immense Risiken: Sobald der Zugriff auf die Daten unter bestimmten Voraussetzungen möglich wird, öffnet das auch kriminellen Hackern Tür und Tor.

Wie der Bayerischer Rundfunk (BR) berichtet, fordert die CSU zudem, dass Telemediendienste, zu denen eben auch WhatsApp gehört, rechtlich mit Telekommunikationsdiensten gleichgestellt werden. Die Anbieter von Telekommunikationsdiensten (Anrufe, SMS usw.) müssen Verbindungsdaten nämlich zehn Wochen lang speichern — das gilt für Skype, WhatsApp und Co. nicht.

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