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Die chinesische Regierung erhält Zugriff auf Drohnen-Bilder

von WIRED Staff
Das Gros der weltweit vertriebenen Kamera-Drohnen stammt aus der Produktion des chinesischen Unternehmens DJI. Auch in Deutschland ist der Weltmarktführer unter anderem mit seinen Phantom-Modellen stark vertreten. Ein Sprecher des Unternehmens teilte nun mit, dass die von den Fluggeräten geschossenen Bilder und Videos in Teilen von der chinesischen Regierung eingesehen werden können.

DJI ist das Unternehmen, das Drohnen-Technologie für Endverbraucher erschwinglich und zugänglich gemacht hat — derzeit tragen etwa drei von vier der weltweit verkaufen Drohnen das DJI-Logo. Einem Bericht von Bloomberg zufolge können Bildaufnahmen dieser Fluggeräte über die DJI-Server bis zur chinesischen Regierung gelangen. Dazu sagte Zhang Fanxi, Unternehmenssprecher des Drohnenherstellers, am gestrigen Mittwoch vor chinesischen und internationalen Pressevertretern: „Wir haben den Regulatoren gesagt, dass wir bereits sind, unsere Daten mit ihnen zu teilen.“

Zhang sagte weiterhin, dass DJI noch immer damit beschäftigt sei, den Umgang mit den gesammelten Daten in China auszuloten. Derzeit, so räumte er ein, kommt das Unternehmen den Anfragen der chinesischen Regierung erst einmal nach. Genauer gesagt: DJI befindet sich in Verhandlungen mit der Regierung über den Austausch von Kundendaten, die in erster Linie den Aufenthaltsort der Drohnen sowie die Flugbewegung und aller Wahrscheinlichkeit nach auch Videoaufnahmen der Nutzer betreffen. Noch ist also nicht ganz klar, wie genau die Forderungen der chinesischen Regierung umgesetzt werden.

Laut DJI sollen die chinesischen Sicherheitsbehörden auch Daten von Drohnen erhalten, die außerhalb Chinas vertrieben wurden. Sobald das passiert, müssten sich auch die Behörden der betroffenen Länder mit der Thematik auseinandersetzen. Die autokratische Regierung Chinas könnte die DJI-Daten verwenden, um zum Beispiel Bilder von anti-chinesischen Protesten auszuwerten. Auch andere Spionagezwecke sind denkbar. Klar ist, dass das Thema in nächster Zeit noch für Gesprächsstoff sorgen wird.

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