Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Der Bundestag wurde wieder Ziel eines großen Hacker-Angriffs

von WIRED Staff
Mehrere Bundesämter haben einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge einen großen Hacker-Angriff bestätigt. Demnach sind mindestens zehn Abgeordnete aus allen im Bundestag vertretenen Fraktionen von der Attacke betroffen.

Die SZ hat mit fünf Bundestagsabgeordneten über den Angriff gesprochen und selbigen sowohl vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) als auch vom Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) bestätigen lassen. Zu den Abgeordneten, deren Computer von den Hackern anvisiert wurden, soll unter anderem Marieluise Beck gehören — die Osteuropa-Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, die bereits 2014 Opfer eines Hacker-Angriffes war. Diesmal konnte die IT-Abteilung den Angriff offenbar noch abwehren; die Informationspolitik der Behörden steht jedoch einmal mehr in der Kritik.

 

Dem SPIEGEL teilte das BSI auf Anfrage mit, dass man „seit Anfang Januar 2017 aufgrund von Auffälligkeiten im Netzwerkverkehr des Deutschen Bundestags im engen Austausch mit dem Bundestag“ stehe. Eine anonyme Quelle aus dem Bundestag teilte außerdem mit, dass Abgeordnete von offizieller Stelle die Bestätigung eingeholt haben, dass es sich bei den Auffälligkeiten nicht um einen einfachen Virus, sondern um einen ernst zu nehmenden Angriff handelte. Unbekannte sollen versucht haben, von den Bundestagsrechnern aus Kontakt zu einer „potenziell schadhaften“ Webseite aufzunehmen, die vermutlich seit dem Hackerangriff im Mai 2015 auf der schwarzen Liste stand und somit direkt blockiert werden konnte.

Die Untersuchung in diesem Fall sind laut Behördenangaben bereits abgeschlossen. Die Festplatten der der betroffenen Rechner wurden ausgewertet und die Nutzerkonten der Abgeordneten neu aufgesetzt. Inhaltlich machen die Behörden ansonsten keine Angaben. Beck gab allerdings an, dass man bei den Untersuchungen auf Serververbindungen zu einer israelischen Nachrichtenseite gestoßen sei. Sie befürchtet zudem, dass die zuständigen Untersuchungsorgane sie über die weiteren Details nicht ausreichend informieren.

GQ Empfiehlt
Iran-Deal: Die Hacker, die Trump ruft

Iran-Deal: Die Hacker, die Trump ruft

von Max Biederbeck