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Die Polizei sucht Tester für Gesichtserkennung in Berlin

von WIRED Staff
Die Bundespolizei sucht Freiwillige, die sich an einem Bahnhof in Berlin per Gesichtserkennung überwachen lassen. Dabei soll intelligente Videotechnik ausprobiert werden, die anhand hinterlegter Daten in Zukunft mögliche Gefährder erkennt und meldet. Teilnehmern des Probelaufs winken Preise.

In China kann man bereits mit dem Gesicht bezahlen, in anderen Ländern hat der Iris Scan bei der Einreise den Fingerabdruck ersetzt. Nun wird auch hierzulande Gesichtserkennungssoftware getestet. Dadurch sollen Gesuchte oder Personen, von denen eine Gefahr ausgeht, identifiziert werden, um anschließend mit Einsatzkräften eventuell die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.

Der Test findet ab August am Berliner Bahnhof Südkreuz statt. Er dauert insgesamt sechs Monate, der Erfassungsbereich der aufgestellten Videokameras ist markiert. So können Personen, die nicht gefilmt werden wollen, diesen Bereich vermeiden. Nach Ende des Projektes werden unter den fleißigsten Partizipanten Preise verlost, berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Wer am Testprojekt der Bundespolizei teilnimmt, hat schon einmal einen 25-Euro-Gutschein für Amazon sicher - vorausgesetzt, er läuft innerhalb des Testzeitraums mindestens an 25 verschiedenen Tagen an den Kameras vorbei. Unter drei Testpersonen, die an mindestens 30 unterschiedlichen Tagen den Testbereich am häufigsten durchlaufen, werden je eine Apple Watch Series 2, ein Fitbit Surge und eine GoPro Hero Session-Actioncam verlost.

Dafür müssen die Teilnehmer unter Angabe ihrer Personalien und Kontaktdaten Fotos von sich anfertigen lassen. Diese werden zum Abgleich mit dem Videosystem benötigt. Die Daten werden insgesamt für ein Jahr gespeichert und danach gelöscht. Zudem müssen die Teilnehmer einen kreditkartengroßen Transponder bei sich tragen, um so ein Referenzsystem für die Erkennung zu ermöglichen.

Das Testprojekt, an dem sich neben der Bundespolizei auch das Bundesministerium des Innern, die Deutsche Bahn AG, die Bundespolizei und das Bundes­kriminal­amt beteiligen, startet am 1. August. Freiwillige können sich direkt an Infoständen am Bahnhof Südkreuz informieren und anmelden. Laut der Berliner Polizei hat sich am ersten Tag bereits eine dreistellige Zahl von Testpersonen beworben.

Datenschützer wie Maja Smoltczyk, die Berliner Beauftragte für Datenschutz, warnen jedoch auch vor einem System der automatischen Videoerkennung. Die automatisierte Gesichtserkennung würde „die Freiheit, sich in der Öffentlichkeit anonym zu bewegen, gänzlich zerstören,“ so Smoltczyk. Offenbar ein Punkt, der für einige Zeitgenossen — zumindest für einen Testzeitraum — angesichts der Chance auf eine Apple Watch vernachlässigbar ist.

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