Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Brexit: Fünf Digital-Projekte, um junge Briten zur Abstimmung zu bewegen

von Christina zur Nedden
In or Out? In knapp einer Woche stimmen die Briten ab, ob sie in der EU bleiben wollen oder nicht. Meinungsumfragen sagen ein sehr knappes Ergebnis und einen Kampf zwischen jung und alt voraus. Junge Briten tendieren dazu, in der EU bleiben zu wollen, die U-35-Generation gilt aber auch als besonders wahl-faul. Der Kampf um ihre Stimme wird daher dort ausgetragen, wo sich die jungen Wähler am ehesten aufhalten: im Internet.

Spätestens seit der ersten Obama-Kampagne finden Wahlkämpfe immer mehr im Internet statt. Das gilt auch für das Referendum zum Brexit am 23. Juni. Insbesondere die „Leave-Kampagne“ der EU-Gegner hat sich für den Online-Wahlkampf einiges einfallen lassen: Da gibt es das verlockende Angebot, 50 Millionen Pfund (angeblich das Geld, das täglich von UK nach Brüssel fließt) bei einem EM-Tipp-Spiel zu gewinnen, einen Brexit-Spielfilm zum ebenso angeblichen Luxus-Leben der EU-Parlamentarier und eigens geschriebene ungewollt komische Songs zum EU-Austritt.

Die so genannte Stronger-in-Kampagne der EU-Befürworter ist im Vergleich wenig ansprechend. Dabei könnten EU-Unterstützer einen ordentlichen Online-Auftritt gut gebrauchen. Sie fürchten um die jungen Wahlberechtigten, denn Briten unter 35 sind eigentlich positiv gegenüber der EU eingestellt und könnten den Unterschied im voraussichtlich knappen Wahlergebnis machen.

Laut Umfragen tendieren sie aber dazu, lieber zuhause zu bleiben bzw. das beliebte Glastonbury Festival zu besuchen, welches am Tag vor der Wahl startet. Gerade einmal 50 Prozent der unter 35-jährigen werden laut Experten ihre Stimme am 23. Juni abgeben. Um mehr junge Briten dazu zu bringen, ihr Kreuz zu machen, gibt es im Internet einige Aktionen aus beiden Lagern. Wir stellen fünf vor: 

5 seconds to mark an x
Mehrere prominente Persönlichkeiten, darunter Schauspielerin Keira Knightley, One Direction Drummer Josh Devine und Model Lily Cole, rufen ihre Landsleute auf YouTube dazu auf, am kommenden Donnerstag ihre Stimme abzugeben. Die Botschaft: Es dauert nur fünf Sekunden, einen Snapchat Filter auszuwählen oder ein paar Dehnübungen zu machen, es dauert aber auch nur fünf Sekunden, ein Kreuz auf einem Wahlzettel zu machen. Versäumt ihr diese Chance, könnte eure ganze Zukunft versaut sein.

Die Kurzfilme laufen unter dem Hashtag #DontFuckMyFuture weil sie sich insbesondere an junge Briten richten. In den Videos wird niemand dazu aufgefordert, für oder gegen den Brexit zu stimmen, allein der Gang zur Wahlurne wird ermutigt. Allerdings haben viele der Darsteller, so auch Schauspielerin Keira Knightley, ihren Namen zuvor auf eine Liste von Prominenten gesetzt, die die Pro-EU-Kampagne unterstützen. 

 

Facebook register to vote 
Für die Wahl im Referendum muss man sich in England im Vorfeld registrieren. Deadline war der 7. Juni. Vier Tage vorher begann Facebook, seine Mitglieder im News Feed mit einem direkten Link zur Online-Registrierung daran zu erinnern. Laut der britischen Regierung taten das dann vor allem junge Menschen und zwar viel mehr, als in den Tagen zuvor. Ob es einen Zusammenhang mit dem Facebook-Aufruf gibt, ist nicht bewiesen, aber möglich. Dies vermutete auch der amerikanische Bürgerrechtler Dan Barker.

icon_cookie

Um diese Inhalte zu sehen, akzeptieren Sie bitte unsere Cookies.

Cookies verwalten

Spätestens seit der ersten Obama-Kampagne finden Wahlkämpfe immer mehr im Internet statt. Das gilt auch für das Referendum zum Brexit am 23. Juni. Insbesondere die „Leave-Kampagne“ der EU-Gegner hat sich für den Online-Wahlkampf einiges einfallen lassen: Da gibt es das verlockende Angebot, 50 Millionen Pfund (angeblich das Geld, das täglich von UK nach Brüssel fließt) bei einem EM-Tipp-Spiel zu gewinnen, einen Brexit-Spielfilm zum ebenso angeblichen Luxus-Leben der EU-Parlamentarier und eigens geschriebene ungewollt komische Songs zum EU-Austritt.

Die so genannte Stronger-in-Kampagne der EU-Befürworter ist im Vergleich wenig ansprechend. Dabei könnten EU-Unterstützer einen ordentlichen Online-Auftritt gut gebrauchen. Sie fürchten um die jungen Wahlberechtigten, denn Briten unter 35 sind eigentlich positiv gegenüber der EU eingestellt und könnten den Unterschied im voraussichtlich knappen Wahlergebnis machen.

Laut Umfragen tendieren sie aber dazu, lieber zuhause zu bleiben bzw. das beliebte Glastonbury Festival zu besuchen, welches am Tag vor der Wahl startet. Gerade einmal 50 Prozent der unter 35-jährigen werden laut Experten ihre Stimme am 23. Juni abgeben. Um mehr junge Briten dazu zu bringen, ihr Kreuz zu machen, gibt es im Internet einige Aktionen aus beiden Lagern. Wir stellen fünf vor: 

5 seconds to mark an x
Mehrere prominente Persönlichkeiten, darunter Schauspielerin Keira Knightley, One Direction Drummer Josh Devine und Model Lily Cole, rufen ihre Landsleute auf YouTube dazu auf, am kommenden Donnerstag ihre Stimme abzugeben. Die Botschaft: Es dauert nur fünf Sekunden, einen Snapchat Filter auszuwählen oder ein paar Dehnübungen zu machen, es dauert aber auch nur fünf Sekunden, ein Kreuz auf einem Wahlzettel zu machen. Versäumt ihr diese Chance, könnte eure ganze Zukunft versaut sein.

Die Kurzfilme laufen unter dem Hashtag #DontFuckMyFuture weil sie sich insbesondere an junge Briten richten. In den Videos wird niemand dazu aufgefordert, für oder gegen den Brexit zu stimmen, allein der Gang zur Wahlurne wird ermutigt. Allerdings haben viele der Darsteller, so auch Schauspielerin Keira Knightley, ihren Namen zuvor auf eine Liste von Prominenten gesetzt, die die Pro-EU-Kampagne unterstützen. 

icon_cookie

Um diese Inhalte zu sehen, akzeptieren Sie bitte unsere Cookies.

Cookies verwalten

 

Facebook register to vote 
Für die Wahl im Referendum muss man sich in England im Vorfeld registrieren. Deadline war der 7. Juni. Vier Tage vorher begann Facebook, seine Mitglieder im News Feed mit einem direkten Link zur Online-Registrierung daran zu erinnern. Laut der britischen Regierung taten das dann vor allem junge Menschen und zwar viel mehr, als in den Tagen zuvor. Ob es einen Zusammenhang mit dem Facebook-Aufruf gibt, ist nicht bewiesen, aber möglich. Dies vermutete auch der amerikanische Bürgerrechtler Dan Barker.

On Friday, Facebook prompted "Register to vote".
Maybe coincidence, but here's how voter reg stats changed. #euref pic.twitter.com/ZjOdHfbv3l

— dan barker (@danbarker) 5. Juni 2016

#INFOR
#Infor – auf deutsch „dabei“ – ist eine Online-Kampagne auf Instagram, Facebook, Twitter und YouTube. Dahinter steckt „We are Europe“, eine Gruppe von Künstlern und Kreativen, die ihren jungen Mitmenschen dazu bewegen wollen, gegen den Brexit zu stimmen, obwohl sie wie sie selbst sagen „sich noch nie für Politik interessiert haben und es nach der Brexit-Entscheidung auch nicht mehr tun werden“. Auf der Webseite der EU-Freunde kann man sich verschiedene #Infor-Bilder herunterladen – z.B. #infor Love, Women, Climate etc. und sie in sozialen Netzwerken teilen. 

 

#BeLeave
Auch die EU-Gegner richten sich im Internet speziell an Jugendliche. Ein Beispiel: Auf der Webseite beleave.uk und auf YouTube erzählen junge (gebildete) Briten vor Themse-Panorama in kurzen Videos warum sie gegen die EU sind. Besonders skurril: eine junge Australierin, die für den EU-Austritt argumentiert, weil sie es unfair findet, dass sie im Gegensatz zu EU-Bürgern ein langes Visum-Verfahren durchlaufen musste, um nach England zu ziehen. Sie wünscht sich Gerechtigkeit für alle und eine stärkere Verbindung Englands zu den Commonwealth-Staaten anstatt zur EU. 

icon_cookie

Um diese Inhalte zu sehen, akzeptieren Sie bitte unsere Cookies.

Cookies verwalten

 

#Votin
Etwas zu gewollt auf jung gemacht sind die #Votin – Videos der Stronger in Europe Kampagne, also den Brexit Gegnern. „Workin – Earnin – Learnin – Shoppin“ blinkt es bunt und zu stumpfem Techno über den Bildschirm. Das soll jungen Briten wohl die Vorteile einer EU-Mitgliedschaft vermitteln. Die schnell geschnittenen Videos sind aber so plump gemacht und so schnell vorbei, dass die Message nicht wirklich rüberkommt.   

 

+++ Mehr von WIRED regelmäßig ins Postfach? Hier für den Newsletter anmelden +++

GQ Empfiehlt
Nehmt Trump endlich sein Smartphone weg!

Nehmt Trump endlich sein Smartphone weg!

von Armin Hempel