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Es gibt keine Google-Kampagne für Hillary Clinton

von Elisabeth Oberndorfer
Nach Facebook muss sich auch Google der Frage stellen, wie weit der Einfluss der Konzerns auf die öffentliche Meinung im US-Präsidentschaftswahlkampf geht.

Mit dem Video „Did Google Manipulate Search for Hillary Clinton“ sorgte das Portal SourceFed Ende vergangener Woche für Aufregung. Darin werden die Vorschläge zur Autovervollständigung in der Suchmaschine als gezielte Manipulation angeprangert.

So schlage Google bei der Eingabe von „Hillary Clinton la“ keinen "lawsuit", also eine Klage, vor, sondern „laughing“. Und statt einer Vervollständigung mit "Crime" kommen Vorschläge mit „Crime Reform“ und „Crisis“. Google-Mitbewerber Bing hingegen vervollständigt Clinton-Suchanfragen unter anderem mit „Criminal Charges“. 

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Eine Google-Sprecherin erklärt die Suchanfragen so: „Unser Algorithmus zeigt keine prognostizierten Anfragen, die in Verbindung mit einer Person beleidigend und verunglimpfend sind.“ Die Autocomplete-Funktion bevorzuge keinen Kandidaten, wer anderes behauptete, habe nicht verstanden, wie Autovervollständigungen funktionieren.

Unterstützung bekommt Google von Rhea Drysdale, CEO des SEO-Beratungsunternehmens Outspoken Media. In einem Blogpost weist sie darauf hin, dass auch beim republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump die Suchmaschine entsprechende Begriffe nicht vervollständige. So gesehen würde Google auch Trump bevorzugen, im Grunde verzerre der Algorithmus den Wettbewerb also nicht. Dass Bing andere Anfragen vorschlägt, lässt sich damit erklären, dass die Suchmaschine von Microsoft einen anderen Algorithmus verwendet.

Die Verschwörungstheorie um die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten und Google zeigt einmal mehr auf, welche Verantwortung Technologieriesen im aktuellen US-Wahlkampf tragen. Facebook musste sich vor einigen Wochen ähnlichen Vorwürfen stellen. Redakteure des Nachrichtensegments „Trending Topics“ behaupteten, dass konservative Nachrichten bewusst unterdrückt werden. Auf Anfrage eines republikanischen US-Senators überprüfte das Unternehmen diese Vorwürfe, fand aber laut einem offiziellen Statement keine Hinweise auf Manipulation. Trotzdem hat sich Facebook daraufhin entschieden, den Auswahlprozess für Meldungen in den „Trending Topics“ zu überarbeiten.

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