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#Bashtag / #AskLamiya: Lieber ein rohes Pferdeherz essen oder Schore rauchen?

von Anja Rützel
Die Twittertrends: Manchmal hochsensibles Messgerät für jede Zeitgeist-Zuckung, dann wieder Anspülstelle für hochgewirbelte Wunderlichkeiten. Unsere Autorin seziert in dieser Kolumne den seltsamsten Hitparaden-Hashtag der Woche. Dieses Mal: #AskLamiya.

Es ist ein Segen, dass berühmte Menschen, die man gut findet, normalerweise praktisch unerreichbar sind. Denn, mal ehrlich und aufrichtiges Fantum vorausgesetzt: Die Bewunderungsblödigkeit würde einen bei einem unerwarteten Direktkontakt ja doch ohnehin in einen peinlichen Stammler verwandeln. Was sollte man den bewunderten Menschen auch sinnvollerweise fragen? „Herr Cumberbatch, war Ihnen selbst schon Ihre frappante Ähnlichkeit mit einem Otter aufgefallen, bevor das Internet Sie darauf hinwies?“. „Herr Musk, welches Lied hören Sie am liebsten, während Ihr Privatjet abhebt?“. „Frau Dunham, lutschen Sie manchmal heimlich die Haselnüsse aus anderer Leute Toffifee?“. Es bringt nichts ein.


Die Fragen bieten gaff-soziologischen Erkenntnisgewinn.

Umso verwunderlicher ist es darum, wie oft sich in den Twittertrends Hashtags namens #askKreti, #askPleti oder #askSonstirgendwen auftauchen. Diese Woche war mal wieder #askLamiya dran. Der Name hinter dem „ask“ ist dabei vernachlässigbar und folgt einer alten Twitterfaustregel: Wenn man etwas nicht kennt oder versteht, dann hat es entweder mit den Hamplern von One Direction oder mit einem YouTuber zu tun, der mindestens fünf Mal so viel im Monat verdient wie man selbst. Im Rahmen der Erreichbarkeitsscharade, die viele große YouTuber so gerne für ihre Fans aufführen, hijacken sie Twitter regelmäßig für solche Fragestunden, wobei sie die Antworten manchmal direkt in Tweets oder später in einem Video beantworten. Auch Lamiya fällt in diese YouTuber-Sparte, sie ist die Schwester von Smoothie-Augencreme-Fachkraft Sami Slimani.

Zwanghaft muss ich stets auf diese #ask-Tags klicken, um zu erfahren, was junge Menschen von ihren angehimmelten Videoheinis wissen wollen. Das ist fraglos interessanter als deren Antworten, die einem ein beliebiger, auf der Straße angesprochene Gimpel ähnlich inspiriert beantworten könnte. Die Fragen aber bieten gaff-soziologischen Erkenntnisgewinn, vor allem, wenn man selbst keinen direkten Umgang mit jungen Menschen hat (zufällig oder absichtlich). Meine Lieblingsfragen an Lamiya Slimani waren diese:


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Und natürlich:


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Zusammengenommen könnte man aus allen gehashtagten #askEinenbeliebigenYouTuber-Tweets einen hübschen Fragenkatalog der Frühadoleszenz-Anliegen zusammenstellen. Eine aktuelle Fassung des klassischen Fragebogens quasi, der Anfang des 20. Jahrhunderts in den Pariser Salons kursierte und den der Schriftsteller Marcel Proust ebenfalls ausfüllte und berühmt machte. Darin wurden Dinge gefragt wie: „Was sind Ihre liebsten Romanhelden?“, „Welche Reform bewundern Sie am meisten?“ und „Glauben Sie, Gott ist eine Erfindung des Menschen?“. Damit ist heutzutage natürlich nichts mehr anzufangen. Viel sinnfälliger sind doch diese Fragen aus dem #askLamiya-Kompendium:

„Was wäre, wenn du ein Einhorn wärst und was hättest du für Besonderheiten?“
„Was hast du dieses Jahr noch vor?“
„Mascara lieber aus der Drogerie oder Marke?“
„Hast du manchmal das Gefühl nichts wert zu sein?“
„Würdest du eher eine Woche ohne YouTube oder eine Woche ohne Twitter leben können?“
„Würdest du lieber pinke oder blaue Haut haben?“
„Kannst du auch mal nach Schleswig Holstein kommen?“
„Lieber ein rohes Pferdeherz essen oder Schore rauchen?“


Gut, die letzte Frage kommt nicht wirklich von einem Frühpubertierenden und vermutlich auch nicht von einem wirklich wissbegierigen Lamiya-Verehrer. Das Amüsanteste an all den #ask-Tweets sind natürlich die Reinplatz-Fragen von Nicht-Fans, die zwischendurch immer mal wieder in die rosa Wortblubberblasen pieksen:


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Und das sind dann zur Abwechslung ja auch tatsächlich einmal drängende Fragen.

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