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Die WIRED-Woche: Bargeld, Schrott-Musik und die Weisheit der Gravitationswellen

von GQ
Die einen machen Musik mit Elektroschrott, die anderen ohne Schwerkraft. Ohne Gravitationswellen ginge gar nichts, ohne Bargeld so einiges. „Don't stop / Can't stop“, singt WIRED-Chefredakteur Nikolaus Röttger in seinem Wochenrückblick.

Mist, ich wollte das nicht. Aber es geht nicht anders. Ich muss — wie schon vergangenen Freitag — mit Jan Böhmermann anfangen und seiner neuen Band Geekchester, die er so beschreibt: „Eine Big Band, die nur aus mechanischem Computerschrott besteht. Ein analoger Fels in der digitalen Brandung.“ Seit Donnerstag steht der erste Hit auf YouTube, mit Fettes Brot und deren Song „Jein“.

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Das ist ziemlich brillant! Völlig zurecht schreibt jemand in meinem Social-Media-Stream: „Rundfunkgebühren erhöhen und alles an Jan Böhmermann.“

Apropos Geld. Die Bargeld-Debatte, die diese Woche tobte, führt doch völlig in die falsche Richtung. Ja, Bargeld bedeutet Freiheit. Aber die Obergrenzen-Diskussion driftet in ein absurdes Entweder-Oder ab. Entweder Bargeld oder keines mehr? Meine Güte, lasst uns das Bargeld behalten, aber in Deutschland auch endlich anfangen mit der Digitalisierung von Bankgeschäften!

Ich bin kein Freund von Geklimper in der Hosentasche, von zerknitterten Scheinen, aufgeblähten Geldbeuteln, dem Rumgekrame jedes Mal. Ich finde es großartig, dass ich das Taxi per App bezahlen kann — und schüttele jedes Mal den Kopf darüber, dass in Berlin 1,50 Euro Zusatzgebühr für das elektronische Bezahlen von Fahrten verlangt wird.

Ich suche Mittagessensrestaurants danach aus, ob man bei ihnen per Karte bezahlen kann, weil sie Dienste wie Sumup und Payleven nutzen. Beide Startups machen aus einem iPad Plus Kartenleser einen EC-Karten-Automaten. Payleven, das zu Rocket Internet gehört, hat diese Woche eine 10-Millionen-Finanzierung bekommen.

Das klingt nach Shoppen und Bezahlen im 21. Jahrhundert.

Vor ein paar Wochen war das Team von Fashionfreax zu Besuch bei uns in der WIRED-Redaktion. Diese App ist, sehr vereinfacht ausgedrückt, ein Instagram für Modefans. Die Software soll darauf trainiert werden, automatisch zu erkennen, von welcher Marke die Schals, Hosen oder Sonnenbrillen der User sind. Aus der App heraus kann sofort eingekauft werden, per Kreditkarte oder Paypal, in den USA bereits per Apple Pay und Touch ID. Schal auf Foto gesehen, „Kaufen“ klicken, Fingerabdruck — und der Schal kommt nach Hause. Das klingt nach Shoppen und Bezahlen im 21. Jahrhundert.

Und Deutschlands Banken? Die versuchen mit Paydirekt — Jahre zu spät — Paypal Konkurrenz zu machen. Dabei wird Paypal anderswo längst mit anderen Mitteln herausgefordert: In China klappen Geldüberweisungen per Messenger wie WeChat. Nach Angaben des Messaging-Anbieters haben zum chinesischen Neujahrsfest 420 Millionen User via WeChat Geldgeschenke verschickt. Insgesamt mehr als acht Milliarden Mal. Das sind fast doppelt so viele Transaktionen allein zum Neujahrsfest wie Paypal im ganzen vergangenen Jahr hatte (4,9 Milliarden).

Es gibt eben Dinge, die existieren lange nur in der Theorie, breiten sich dann aber unglaublich schnell aus — und irgendwann merkt man: Da sind sie! Und es gab sie schon ewig! Siehe Gravitationswellen. Allen, die die Digitalisierung nicht wahrhaben wollen, sei gesagt:

„Upside down and inside out / And you can feel it / Don’t stop / Can’t stop / Until you feel it goin' down“

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Das singen Ok Go, die berühmt sind für ihre One-Shot-Choreografien und YouTube-Hits. Vergangenes Jahr waren wir mit WIRED bei einem Dreh dabei. Beim jetzt veröffentlichten Song „Upside Down & Inside Out“ leider nicht, da hätte ich persönlich gern mitgemacht. Das Video wurde mithilfe des Yuri Gagarin Trainingscenters für Kosmonauten in Moskau gedreht. In Schwerelosigkeit. Ein schönes Wochenende. 

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