Sind Intuition und das Genie eines Künstlers noch unterscheidbar von einem Algorithmus? Jason Salavons Antwort lautet: nein. Mit seinem Projekt Golem treibt er unsere Vorstellung von Kunst voran. Er schrieb den Code für ein abstraktes Gemälde, ließ einen Roboter ein Bild nach dem anderen anfertigen und veränderte dabei jeweils ein paar Codezeilen.
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Sechs Monate lang, bei bis zu 700 Gemälden am Tag, 100.000 insgesamt. Anschließend stellte Salavon sie als interaktives Mosaik auf seine Website. Jedes versehen mit einer Nummer, als wäre es das Gesamtwerk eines Menschen mit zehn Leben. „Ich bin sicher, es würde eine Art Turing-Test für abstrakte Malerei bestehen“, sagt er.
In den 1950er-Jahren wollte der Mathematiker Alan Turing herausfinden, ob eine Maschine das Denken eines Menschen simulieren kann. Jetzt zieht Salavon im Rahmen eines Stipendiums für sechs Monate zum US-Konzern Microsoft nach Seattle: „Mich interessiert: Was hätte jemand wie Hieronymus Bosch getan, hätte es in der Renaissance Computer gegeben?“