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Ding Dong / Basteln im Architekturbüro Snøhetta

von Jelena Hugo Cabo
Der völlig überraschende WIRED-Hausbesuch — beim Architektur-Büro Snøhetta in Oslo.

Der Ordensträger steht im Abseits, meist im Dunkeln — ein ganzes ­Regal voller Auszeichnungen für Snøhettas größte Werke: der Mies-van-der-Rohe-Preis für die Oper in Oslo, eine goldene Münze für die neue Bibliothek in Alexan­dria und vieles mehr, versteckt in einem kleinen Abstellraum fernab vom Tagesgeschehen. „Das Wichtigste ist immer, womit wir uns hier und jetzt beschäftigen“, erklärt Kjetil T. Thorsen die augenfällige Bescheidenheit. „Was wir früher gemacht haben, vergessen wir alles. Auch wenn die Preise natürlich sehr nett sind.“

Es hilft, wenn man dicht zusammen sitzt und sich austauschen kann — genau in der Sekunde, in der ein Gedanke aufblitzt.

Kjetil T. Thorsen

Thorsen ist Mitgründer und Partner bei dem norwegischen Architektur- und Designbüro, das in den letzten Jahren prestigeträchtige Aufträge in Serie eingesammelt hat, darunter für die Umgestaltung des New Yorker Times Square. Wer die Agentur in Oslo besuchen will, findet sie in einer unscheinbaren ehemaligen Garage der Hafenbehörde. Draußen beige-brauner Putz und Giebeldächer, drinnen ­demonstrative Offenheit.

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Alle Mitarbeiter sitzen in einem einzigen, großen Raum. Niemand hat einen festen Platz, die Möbel rollen auf Rädern. „Man weiß nie, woher die besten Ideen kommen“, sagt Thorsen. „Da hilft es, wenn man dicht zusammen sitzt und sich austauschen kann — genau in der Sekunde, in der ein Gedanke aufblitzt.“ Gegründet 1989 von Thorsen und dem Amerikaner Craig Dykers, be­schäftigt Snøhetta heute mehr als 150 Mit­arbeiter in Oslo, New York und San Francisco. Bei allem Wachstum bemüht sich die Agentur, ihren Werten treu zu bleiben: Die Hie­rarchien sind flach, und Erfolg hat immer viele Eltern. Entsprechend wählten Thorsen und Dykers einen Berg als Namensgeber, statt sich selbst im Briefkopf zu verewigen. Jeden Tag um zwölf machen alle gemein­sam Mittagspause.

„Es heißt immer: ,Wir bei Snøhetta‘ — denn es ist die Gemeinschaft, die etwas zusammen schafft“, sagt Architekt Hans Martin F. Halleraker. Er steht an seinem Pult und schaut aus großen Fenstern hi­naus aufs Wasser. Er wird bald den Platz wechseln. Dann erbt ein Kollege den beneidenswerten Blick auf den Fjord. 

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