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Die Spielereien müssen aufhören / Bald werden Sensoren unsere Freunde sein

von WIRED Staff
Francis Bitonti ist Modedesigner aus New York und experimentiert derzeit vor allem mit 3D-Druck. Er findet, es gibt zu wenig Sinn hinter der Technologie in der Modebranche. Cédric Hutchings leitet das Pariser Wearable-Start-up Withings und glaubt, wir brauchen relevante Tech-Mode-Produkte.

Contra: Die Spielereien müssen aufhören

Ich warte immer noch darauf, dass die Technologie in der Modebranche irgendeine sinnstiftende Debatte oder Integration anstößt. Bislang sehe ich nur rein leistungsorientierte Wearable Tech: Die Leute kaufen sich solche Items, tragen sie einen Monat lang, legen sie wieder weg. Wenn man kein Totalneurotiker ist, ist es einem doch egal, wie viele Schritte man pro Tag geht — das ist nur für ein Nischenpublikum interessant. Soziale Netzwerke, die meine Daten sammeln, bieten mir zumindest neue Möglichkeiten, mit anderen zu kommunizieren, Wearables dagegen bieten mir nichts. Wertvoll sind diese Körperdaten nur für Firmen, die uns etwas verkaufen wollen. Aber wir stehen ja noch am Anfang. Auf zwei Dinge sollten wir uns jetzt fokussieren, auch als Designer: Interfaces zu entwickeln, mit denen wir neuartige Computer steuern können. Und uns zu überlegen, was wir mit den gesammelten Daten anfangen sollen. Nur einen Sensor und einen Screen zu dekorieren und eine Goldkette dranzubinden, darin sehe ich als Designer keinen Sinn. Francis Bitonti

Pro: Bald werden Sensoren unsere Freunde sein

Es stimmt, Fitness-Tracker sind bisher vor allem Nischenprodukte. Sie sprechen Menschen an, die sich ohnehin für diese Sphäre begeistern: Sportlichsein, Messen, Beobachten. Aber sobald wir Geräte entwickeln, die sich nahtlos in den Alltag einfügen, die keinen großen Aufwand mehr erfordern, dann können wir auch Menschen erreichen, die einfach nur gesünder leben wollen — ein großes Thema. Reines Schrittzählen erscheint uns vielleicht nutzlos, aber wenn wir Kontext hinzufügen, das Zusammenspiel zwischen dem Aktivitätslevel und der Entwicklung des individuellen Körpergewichts aufzeigen, vielleicht die Relation des Ganzen zu Schlafqualität und Stressgefühl herstellen, über längere Zeit — dann kann das ein wertvoller Beitrag für die persönliche Gesundheit und das Gesundheitssystem im Allgemeinen sein. Denn Krankheiten vorzubeugen, wird mehr und mehr unsere eigene Aufgabe sein, nicht die von Ärzten. Natürlich möchte niemand aus seinem Zuhause ein Krankenhaus machen, deshalb müssen wir Produkte entwickeln, die cool und sexy sind, zugleich aber auch relevant. Vernetzte Geräte, die Menschen freiwillig, dauerhaft nutzen wollen. Cédric Hutchings

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