Xing-Gründer Lars Hinrichs baut ein smartes Haus

„3 ZKB im Smart Home, frei ab 1.9.“ So könnte sie klingen, die Anzeige für das Apartimentum. Investor Lars Hinrichs lässt in Hamburg sein Technologie-Traumhaus bauen und behauptet kühn: „Das wird das intelligenteste Haus Deutschlands werden.“ Nach dem Verkauf seiner Xing-Anteile 2009 steckt er nun Millionen in die Immobilie.

1 TÜRSCHLOSS
Das smarte Türschloss erkennt den Bewohner vor der Tür – oder zumindest sein Smartphone. Ein Handy­signal öffnet die Wohnungstür. Gäste, Affären oder die Putzkraft können zeitlich beschränkte Schlüssel bekommen. Ob die Hamburger Einbrecher schon üben zu hacken?
2 BADEWANNE
Nie mehr vom Sofa aufstehen, um die Badewanne zu füllen. Der Wannenhahn von Dornbracht lässt Wasser auf Wunschtemperatur in die Wanne laufen – ferngesteuert per App auch von unterwegs. Und die Dusche fordert die Wahl zwischen dem Energize-, Vitalize- oder Balancing-Duschprogramm.
3 FENSTERGRIFFE
Die smarten Fenstergriffe von Soda aus Siegen messen nicht nur Licht, Luftfeuchtigkeit sowie Temperatur und senden die Daten an die Heizung. In ihnen steckt auch eine Alarmanlage, die mit 115 Dezibel anschlägt, wenn Einbrecher das Fens­ter aufhebeln.
4 TEMPERATUR
Das Thermos­tat von Nest lernt jeden Tag besser die Wärmevorlieben der Mieter. Das Heizgadget sorgt so für wohlig geheizte Räume rechtzeitig vor dem Nachhausekommen.
5 STECKDOSEN
Zur Versorgung der smarten Geräte sind Ethernet-Buchsen überall in der Wohnung verteilt. Neben jeder normalen Steckdose ist eine USB -3.1-Steckdose eingebaut, um Smartphones und Gadgets zu laden.
6 KÜCHENZEILE
Praktisch ist der smarte Herd von Miele, der die korrekte Zubereitung des Abendessens aus der Kochbuch-App erfährt. Auch Kühlschrank und Waschmaschine hängen am Netz.
7 NETZWERK
Die Lieblingsmusik folgt den Bewohnern durch alle Räume. Fürs Streaming in die letzte Ecke sorgt Apples leistungsstarker Wi-Fi-AC-Router – unterstützt von einem Glasfasernetz von Cisco.
8 BELEUCHTUNG
Die smarte Schlafzimmerlampe kommt von Osram: Morgens weckt die Lightify-LED mit blauem Licht, abends wird es rötlich, das hilft beim sanften Einschlummern.

Die 37 Wohnungen will er mit all der smarten Haustechnik ausstatten, die es gibt: Von der Tankstelle für das E-Auto vor der Tür leitet ein Lichtsys­tem den Mieter. Das Smartphone öffnet die Tür, die Musik geht an, das Vollbad dampft bereits, weil man per App vorher Wasser eingelassen hat. „Ich vermiete keine Wohnungen, sondern ein Lebensgefühl“, sagt Hinrichs, „die Technologie unterstützt das Gefühl.“ Günstig wird das schlaue Wohnen für Mieter sicher nicht. Dafür soll es eine Flat­rate geben, die alle Nebenkosten des vernetzten Lebens enthält.

Eine Übersicht aller Innovatoren der Februar-Ausgabe von WIRED gibt es hier.