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Unfallrisiko „Smombie“: Augsburg führt Boden-Ampeln für Smartphone-Nutzer ein

von Business Insider
Wer aufs Smartphone starrt, kann nicht zeitgleich sehen, ob die Ampel rot ist. Damit auch der eifrigste WhatsApp-Tipper dennoch mitbekommt, wann er die Straße überqueren darf, hat die Stadt Augsburg sich etwas einfallen lassen.

Sie telefonieren, spielen, lesen oder tippen Nachrichten und haben dabei womöglich noch Kopfhörer auf: Der Anblick sogenannter „Smombies“ gehört längst zum Alltag in unseren Städten. Das Kunstwort aus Smartphone und Zombie bezeichnet Personen, die durch den ständigen Blick auf ihr Smartphone so sehr abgelenkt sind, dass sie ihre Umgebung kaum noch wahrnehmen.

Ein Blick in die Unfallstatistik zeigt: Rund 22 Prozent aller Verkehrstoten in der EU sind Fußgänger. Anfang des Monats warnte die Dekra in einer Studie vor den Risiken der Ablenkung durch Handys. 17 Prozent der Fußgänger in sechs europäischen Hauptstädten nutzten demnach Smartphones während ihrer Teilnahme am Straßenverkehr. Die Studien-Autoren berichten teils von extremen einzelnen Ablenkungs-Situationen.

Dekra-Vorstand Clemens Klinke beschreibt eine Szene in Stockholm: „Ein junges Mädchen bleibt mitten auf der Straße stehen, holt ihr Handy heraus und beginnt zu tippen. Erst als ein Busfahrer hupt, wird ihr klar, wo sie steht, und sie geht weiter. Solche und ähnliche Situationen haben die Teams unserer Unfallforschung bei der Erhebung immer wieder beobachtet.“

Die Kollegen von der Süddeutschen Zeitung (SZ) berichten jetzt, wie die Stadt Augsburg gegensteuern will: Um abgelenkte Smartphone-Nutzer vor einer nahenden Straßenbahn zu warnen, gibt es hier nun seit Dienstag Boden-Ampeln: Im Bordstein eingelassene rote Blinklichter sollen verhindern, dass Handy-Nutzer trotz roter Fußgänger-Ampeln die Tramtrasse überqueren.

Die Leuchten beginnen zu blinken, sobald die Fußgänger-Ampel auf Rot schaltet und sich eine Tram nähert. Die innovative Sicherheitsvorrichtung beschränkt sich derzeit noch auf zwei Tram-Haltestellen, die hauptsächlich von Schülern und Studenten benutzt werden. Laut SZ wollen die Stadtwerke zunächst testen, ob das Konzept wirksam ist. Eine Reaktion gab es der Zeitung zufolge bereits: Ein Anrufer beschwerte sich bei den Stadtwerken, dass diese die Handy-Unsitte auf Kosten des Steuerzahlers auch noch unterstützten.

Dieser Text ist zuerst bei Business Insider Deutschland erschienen. Hier könnt ihr Business Insider auf Twitter folgen. 

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