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So wirst du mit deinem Smartphone Teil der Lightshow!

von Tim Rittmann
Besucher von Konzerten und Sportveranstaltungen brauchen weder Knicklichter noch Feuerzeuge, um visuell für Stimmung zu sorgen. Sie halten einfach ihre Smartphones in die Luft und werden mit den entsprechenden Apps selbst Teil der Lightshow.

Früher wedelte man bei Konzerten mit dem Feuerzeug. Das war romantisch und der Vergänglichkeit des Augenblicks irgendwie angemessen. Inzwischen halten Menschen ihre Smartphones in die Luft, machen ohne Pause Fotos oder Videos. Man muss kein Fortschrittsverweigerer sein, um diese Entwicklung ein bisschen traurig zu finden. 

So sehen das zumindest Musiker wie Jack White oder Prince. Alt-Punkrocker Marky Ramone rät in einem halb-ironischen Video, 7-inch-Schallplatten an einen Drumstick zu montieren, um damit „den Nerds“ die Handys aus der Hand zu schlagen. 

Light Me Up! spielt  Choreographien ab, die speziell auf Songs abgestimmt sind.

Andere Künstler machen aus der Not eine Tugend. Wer stets sein Smartphone gezückt hält, soll hin und wieder wenigstens zu einem gemeinsamen Erlebnis beitragen, etwa zu einer Lightshow. Die App Light Me Up! von Raze Laboratory, einem Startup aus Indonesien, verwandelt bei Veranstaltungen das Smartphone zu einem grellen Bildpunkt. „Musiker und Fans tun sich zusammen und schaffen ein dramatisches und spektakuläres Ereignis“, heißt es in der App-Store-Beschreibung.

Wer die App auf einem Konzert öffnet, kann sein Gerät sofort mit anderen App-Usern in der Umgebung synchronisieren. Light Me Up! spielt dann vorab auf das Handy geladene Choreographien ab, die speziell auf Songs und die Bedürfnisse der Künstler abgestimmt sind. Diese Dienstleistung dürften sich die Firmenneugründer bezahlen lassen. Gleichzeitig gibt es eine Art Freestyle-Modus. Der User kann darin die Helligkeit und Farbe des Lichts bestimmen, in einem Blinkmodus zudem die Frequenz und das Intervall des Blinkens.  

Schon vor Jahren setzte die britische Band Coldplay auf den Mitmacheffekt und verteilte vor dem Konzert leuchtende LED-Armbändchen an die Besucher. Sänger Chris Martin war so von der Idee überzeugt, dass er sogar in den Hersteller der Xylobands investierte. 

In Deutschland hat Schlager-Sirene Helene Fischer die Zeichen der Zeit erkannt. Sie hat eine eigene App, über die Fans unter anderem an Gewinnspielen teilnehmen können. Ein weiteres Feature der App ist, dass das Handy Teil einer Lightshow wird. Eingesetzt wurde die Technologie von Wham City Lights auf der passenderweise „Farbenspiel“ genannten Live-Tournee. Ähnlich wie bei Light Me Up! wird das choreographierte Lichtermeer mit Hilfe von Audiosignalen ausgelöst, die vom Handy erkannt werden. Damit die App auch wirklich funktioniert und die Smartphones zu einem Lichtermeer werden, muss allerdings eine kritische Masse erreicht werden.

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Gut möglich, dass eine ähnliche App oder Technologie in Zukunft auch bei Sportveranstaltungen zum Einsatz kommen wird. Dann können die braveren Fans auf den Sitzplätzen und in den Businesslogen es den Ultras auf der Stehtribüne nachtun und ihre ultrahochauflösenden Hosentaschen-Bengalos zücken. 

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