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Anonymous beginnt damit, IS-Daten zu veröffentlichen

von Max Biederbeck
Das Hacker-Netzwerk Anonymous hat erste Erfolge im Kampf gegen die Online-Präsenz des so genannten Islamischen Staats gemeldet. Accounts der Aktivisten behaupteten, bereits rund 5500 Twitter-Konten und Websites ausgemacht und beseitigt zu haben, die mit dem IS in Verbindung stehen. Darunter ist der Zeitung Independent zufolge in mindestens einem Fall die physische Adresse eines IS-Mitglieds.

Die Aktion folgt einer Ankündigung von Anonymous am Montag, in der ein französischer Ableger die größte digitale Kampagne in der Geschichte des Netzwerks ankündigte. „Anonymous auf der ganzen Welt wird euch jagen“, hieß es in dem Video an die Adresse des IS. „Wir bereiten die größte Operation gegen euch vor, die es je gab. Erwartet massive Cyber-Attacken.“

Währenddessen haben auch Pro-IS-Accounts auf die Drohung reagiert. Laut Informationen von Business Insider wendeten sich Sympathisanten über den Messenger Telegram an ihre Follower. Es geht in den Nachrichten vor allem darum, sich gegen Cyberangriffe von Anonymous zu schützen. „Öffnet keine unbekannten Links, ändert immer wieder eure IP-Adresse und redet nicht mit Usern, die ihr auf Instagram nicht kennt“, lauten die einfachen Tipps, die mittlerweile über mehrere Channels viral verbreitet werden.

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Bereits nach dem Angriff auf die Redaktion der Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo im Frühjahr hatte Anonymous zum digitalen Feldzug gegen den IS aufgerufen. Unter dem Hastag #opFrance (und später unter #opISIS) ging es vor allem um Defacing-Angriffe auf Seiten, die in Verbindung mit den Dschihadisten stehen. Dabei werden Seiten mit neuen Inhalten gefüllt, meist politischen Botschaften. Andere Angriffe überlasten gezielt Server, um Seiten ganz vom Netz zu nehmen (DDos). Anonymous-Hacker sammelten auch Tausende von Profilen, die sie mit Terroristen in Verbindung brachten und stellten diese in Listen online.

Insgesamt, so behaupten die Hacktivisten, haben sie binnen eines Jahres 149 IS-Websites vom Netz genommen, mehr als 100.000 Twitter-Accounts gemeldet und knapp 6000 Propaganda-Videos gemeldet. Gleichzeitig operieren im Netzwerk auch Hacker, die daran arbeiten, die geschützten Kommunikationskanäle des IS offenzulegen.

Information und Kommunikation sind eine wichtige Säule für die IS-Kämpfer um ihre Aktionen im In- und Ausland zu organisieren. Die Accounts auf Sozialen Netzwerken dienen außerdem Propaganda-Zwecken und zur Rekrutierung von neuen Kämpfern.

Ob Anonymous hier echte Aufklärungshilfe leistet, sehen Sicherheitsexperten kritisch, weil die nur lose miteinander verbundenen Aktivisten nicht mit Behörden zusammenarbeiten. Außerdem hat es in der Vergangenheit auch immer wieder Fälle gegeben, in denen die Hacker fälschlicherweise Websites und Accounts angriffen, die nichts mit dem IS zu tun hatten

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