Die Animationsserie South Park ist dafür berüchtigt, Tabus zu brechen und Hypes zu entzaubern. Unter anderem hatten sich die Serienmacher Trey Parker und Matt Stone bereits World of Warcraft und Oculus Rift vorgeknöpft oder satirische Seitenhiebe gegen Elon Musks Marspläne und russische Cyberattacken verteilt. Nun haben sie gekonnt jene getrollt, die sich bereits einen der so angesagten Heimassistenten wie Echo und Echo Dot mit Amazons Alexa oder Google Home in das Wohnzimmer geholt haben.
In White People Renovating Houses hat sich auch der stetig fluchende Cartman ein Amazon Echo gekauft. Den smarten Lautsprecher nutzt er natürlich, um vor allem Unfug anzustellen und Scherze zu machen. Aber auch mit anderen digitalen Assistenten wie Google Home und Siri beschäftigt sich die Episode. Dabei werden in mehreren Szenen die Weckworte „Alexa“, „Okay, Google“ oder „Hey, Siri“ gefolgt von eher untypischen Befehlen ausgesprochen. Das hat bei vielen Zuschauern dazu geführt, dass auch die Heimassistenten in Hörweite des Fernsehers aktiviert wurden.
Unter anderem hat Cartman mit dem „Simon sagt“-Befehl Alexa dazu gebracht, nicht gerade jugendfreie Sätze zu wiederholen, hat die Wecker der Zuschauer verstellt oder auch „Titty Chips“ und „Big Hairy Balls“ auf die Einkaufsliste bei Amazon gesetzt. Wobei die Interpretation der Befehle stellenweise recht unterschiedlich ausfiel. Bei manchen Zuschauern fanden sich dann letztlich Pfirsiche, Tunfisch-Chips und Katzenspielzeug im Amazon-Warenkorb. Das sorgte weniger für Empörung, sondern vor allem für Erheiterung und amüsierte Reaktionen. Wobei einige Zuschauer ihren Heimassistenten dann aber doch zeitweilig abschalteten.
Dass Alexa, Google Home oder Siri auf Kommandos aus dem Fernseher oder Radio reagieren, ist nicht ungewöhnlich. Bereits Anfang des Jahres sind bei einem Super-Bowl-Werbespot zahlreiche Google-Home-Assistenten angesprungen. Ein TV-Bericht hat Zuschauern hingegen unabsichtlich ein Puppenhaus auf die Bestellliste bei Amazon gesetzt. Um derartige Vorfälle zumindest einzuschränken, werden die Sprachserver von Amazon und Google mittlerweile mit den Tonspuren von Werbespots trainiert, die sie ignorieren sollen. Eine Anfrage von Consumerist bei den Entwicklern der Heimassistenten, wie gezielte Troll-Attacken auf die Geräte verhindert werden könnten, blieb bislang unbeantwortet.