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Airbnb bekämpft Diskriminierung auf seiner Plattform

von Pearl Abbey-Obaro
Neben Kostenvorstellungen und Zeitraum ist anscheinend auch die ethnische Herkunft ein Problem bei der Suche nach einer Airbnb-Unterkunft. Das Unternehmen hat mit Diskriminierung innerhalb seiner eigenen Community kämpfen. Neue Richtlinien sollen nun Abhilfe schaffen.

Über Airbnb eine private Unterkunft zu finden, soll für Menschen mit Migrationshintergrund schwieriger sein als für andere. Seit geraumer Zeit wird der Plattform vorgeworfen, Nutzer zu diskriminieren, weil einige Gastgeber dunkelhäutigen Nutzern offenbar die Buchung verwehren. Neben vielen anderen hat die afroamerikanische Organisation Congressional Black Caucus Airbnb auf den Civil Rights Act aufmerksam gemacht, der Diskriminierung in Unterkünften verbietet. Airbnb hat die Vorwürfe sehr ernst genommen und nun grundlegende Richtlinien geändert und eine offizielles Statement abgegeben, um sich klar gegen Diskrimierung zu positionieren.

„Diskrimierung ist das Gegenteil von Zugehörigkeit, und die reine Existenz von so etwas auf unserer Plattform bringt unsere Kernaufgabe in Gefahr, schreibt CEO Brian Chesky in einer an seine Nutzer gerichteten E-Mail. Mit dem Spruch „Willkommen Zuhause“ präsentiert sich Airbnb als Plattform, die Menschen aller Art unter einem Dach zusammenbringen will.

Im Mai hatten jedoch betroffene Nutzer unter dem Hashtag #AirbnbWhileBlack, die Öffentlichkeit auf die auf der Plattform stattfindende Diskriminierung aufmerksam gemacht. Die Vorwürfe bestätigte eine Studie der Harvard University die zeigte, dass Gastgeber häufig afroamerikanische Nutzer anhand von Profilbild oder Name identifizieren und ablehnen.

Zu diesem Zweck hatte das rund 25 Milliarden schwere Unternehmen im Juni Laura Mercy engagiert, die ehemalige Vorsitzende der Bürgerrechtsorganisation ACLU, und ein Anti-Diskrimierungs-Team aufgestellt. Mercy hat nun ein 32-seitiges Empfehlungsschreiben vorgelegt, das das grundlegende Problem analysiert, die geänderten Richtlinien auflistet und eine Prognose abgibt.

Zu den Veränderung gehören unter anderem die Ausweitung des Instant-Bookings. Der Service erlaubt den Nutzern eine Unterkunft bei Verfügbarkeit sofort zu buchen, ohne dass der Gastgeber den Gast vorher bestätigen muss. Zudem will die Plattform Profilfotos nicht mehr so stark in den Vordergrund stellen, um Diskrimierung anhand von Bildern zu vermeiden. Zusätzlich will Airbnb bei Absage einer Buchung seitens Gastgebers die tatsächliche Verfügbarkeit des Zeitraums überprüfen und gegebenenfalls blockieren. Außerdem soll eine neue Meldefunktion den Nutzern die Möglichkeit geben Gastgeber zu melden, falls doch Probleme auftreten.

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Darüber hinaus versucht Airbnb auch ein grundsätzliches Bewusstsein für das Problem zu schaffen. Ab dem 1. November müssen alle Nutzer einer neuen Verpflichtung zustimmen, die Respekt gegenüber allen Nutzern und einen vorurteilsfreien Umgang untereinander fordert. Fälle wie der in North Carolina sollen zukünftig nicht mehr vorkommen. Hier hatte im Juni ein Gastgeber eine Buchung storniert, und den Gast danach in Nachrichten rassistisch und sexistisch beschimpft. „Dass Airbnb relativ spät angefangen hat, das Problem in Angriff zu nehmen, gestehen sie ein. Auf diesen ersten Schritt hin müssen noch viele weitere folgen“, sagt Laura Mercy.

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