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Wearable statt Knast: Die britische Regierung plant Nüchternheits-Armbänder für Gewalttäter

von Timo Brücken
Wer zu viel trinkt und gewalttätig wird, könnte in Großbritannien bald unter Nüchternheitszwang gestellt werden. Den will die konservative Regierung mithilfe eines Arm-Wearables durchsetzen.

Laut Plänen von Premierminister David Cameron und seiner Partei soll es demnach bei Sachbeschädigung oder einfacher Körperverletzung unter Alkoholeinfluss eine Alternative zur Gefängnisstrafe geben: Bis zu vier Monate lang können Verurteilte ein Armband tragen, das den Schweiß auf Alkohol hin testet. Es kontrolliert so, ob der Delinquent sich an das gerichtlich angeordnete Trinkverbot hält. Grund ist wohl, dass damit zumindest alkoholische Getränke als Ursache für Wiederholungstaten ausgeschlossen werden können.

Das Armband analysiert alle 30 Minuten den Schweiß des Trägers und funkt die Daten an die Polizei.

Das Wearable soll alle 30 Minuten Analysen durchführen und die Ergebnisse an eine Basisstation funken, schreibt der Guardian. Dort laden Polizisten diese herunter und überprüfen sie. Bei Verstößen drohen dem Veruteilten eine Geldstrafe oder eben doch: Gefängnis. In den USA werden Nüchternheits-Armbänder schon länger eingesetzt, vor allem bei Verurteilungen wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss. Eine kanadische Anwaltskanzlei arbeitet derzeit laut Forbes außerdem an einem Versicherungsfall, bei dem die Daten eines Fitbit-Fitnessbandes als Beweis herangezogen werden sollen.

Die ersten Urteile wurden in Großbritannien im vergangenen Sommer gefällt, zum Beispiel in London. Ab kommendem Jahr will die Regierung ihre Einhaltung per Wearable überwachen. Dann wird sich zeigen, ob die Abstinenz-Tracker für die Kriminalitätsbekämpfung sinvoll sind (in den USA sollen die Wiederholungstaten um bis zu 14 Prozent zurückgegangen sein), oder nur eine weitere Überwachungsmaßnahme, die an den wahren Ursachen der Probleme vorbeigeht. Vorausgesetzt natürlich, die Tories werden 2015 wiedergewählt. 

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