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7 Kurzfilme über unsere Liebe zu Videospielen

von Michael Förtsch
Für viele Menschen sind Videospiele nicht nur Zeitvertreib, sondern eine echte Herzensangelegenheit. Darunter sind auch zahlreiche Regisseure und Filmemacher. WIRED präsentiert sieben Kurzfilme, die tief in die Zocker-Seele blicken lassen.

Mittlerweile sind sie nahezu überall: auf dem Smartphone, PC, Handheld, der Heimkonsole oder der Smartwatch am Handgelenk. Videospiele sind ein fester Bestandteil des Lebens von Millionen Menschen. Viele sind mit ihnen aufgewachsen und zählen sie zu den prägendsten Erlebnissen ihrer Kindheit und Jugend. Games haben nicht nur die Popkultur und Kunst geprägt, sondern auch unser Verständnis von emotionalen Erfahrungen. Wir können Mario, Link und den Master Chief ebenso lieben wie unser erstes Stofftier oder Lieblingsbuch.

Auch junge Filmemacher wie Dan Trachtenberg, John Wikstrom oder Emily Carmichael können und wollen Games nicht mehr aus ihrem Leben wegdenken. Sie drücken ihre Begeisterung in Kurzfilmen und cineastischen Experimenten aus. Dafür spinnen sie Geschichten aus den interaktiven Universen in imposanten Bilderwelten fort, dekonstruieren deren Regeln oder denken ihre Lieblings-Games einfach ganz neu. Und nicht zuletzt nehmen sie sich der Art und Weise an, wie Videospiele unser Herz und unsere Seele berühren.

Hier sind sieben großartige Kurzfilme, die Videogames und ihre Spieler feiern:

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Player Two
Für den Portugiesen Luis Lopez ist das Rennspiel RalliSport Challenge eine Zeitmaschine für die Gefühle. Das beschrieb er einst unter dem Nickname 00WARTHERAPY00 in einem Kommentar auf YouTube, der weltweit Aufmerksamkeit erregte. Denn zehn Jahre nach dem Tod seines Vaters holte der Teenager seine alte Xbox hervor und wurde so wieder mit ihm vereint.

Als er nämlich über die Rallye-Strecken raste, überholte ihn plötzlich ein halbtransparenter Subaru Impreza WRX. Das ist ein sogenanntes Ghost Car, das bis heute die gespeicherten Rekordrunden seines Vaters nachfährt und so zu einem Wettrennen auffordert. Unaufgeregt und dennoch anrührend gefühlvoll setzt John Wikstrom diese verträumte Geschichte und vor allem ihr bewegendes Ende mit Player Two in Szene.

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Portal: No Escape
Vor neun Jahren erschien das gefeierte Ego-Rätsel-Game Portal. Darin muss sich der Spieler als die menschliche Laborratte Chell mit einer Portal-Kanone durch ein irres Test-Labyrinth manövrieren, das vom psychopathischen Computer Glados kontrolliert wird. In Portal: No Escape zeichnet der Regisseur Dan Trachtenberg die Tortur einer weiteren Testkandidatin nach.

Tag um Tag verbringt Alex in einem trostlosen Raum, ohne zu wissen, warum und wozu. Dann entdeckt sie den Schlüssel, der die Flucht bedeuten könnte. Aufwändig und professionell ist der sieben Minuten lange Fan-Film inszeniert. Der beeindruckte dabei nicht nur Gamer, sondern auch Hollywood. Trachtenberg wurde nach seinem Kurzfilm als Regisseur für den dieses Jahr erschienenen Blockbuster 10 Cloverfield Lane verpflichtet.

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Kaizo Trap
Es ist ein ganz spezifisches Gefühl, das der Animationskünstler Guy Collins in seinem Cartoon-Kurzfilm Kaizo Trap zu beschreiben versucht. Eines, das wohl insbesondere Gamer kennen, die mit Retro-Klassikern wie Ghosts 'n' Goblins aufgewachsen sind: die Mischung aus Ungläubigkeit, Verzweiflung und Wut, die einen überkommt, wenn man gerade eine schwierige Passage gemeistert hat – nur um dann auf beleidigend triviale Art zu sterben.

Aber auch die Passion und stoische Hingabe an ein Spiel versucht Collins in seinem acht Minuten langen Zeichentrickwerk zu skizzieren. Dabei hat er sich für das fiktive Game, das eine Spielerin und ihren Freund wortwörtlich gefangen nimmt, aber nicht nur von Retro-Klassikern und gehackten Nintendo-Games wie Kaizo Mario World inspirieren lassen. Auch das geniale wie gnadenlose Geschicklichkeits-Jump'n'Run Super Meat Boy spiegelt sich in Kaizo Trap wider.

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Let’s Play Nomad X
Für manche Menschen sind Videospiele ein Medium, über das sie sich anderen öffnen können. So ergeht es auch dem fiktiven YouTuber Patrick in Kristian Andrews' Let’s Play Nomad X. Der verliert sich beim öffentlichen Spielen der Retro-Weltraum-Simulation Nomad X in den Erinnerungen an eine verlorene Liebe, die er auf diese Weise mit seinen Zuschauern teilt.

Lapidar, aber unheimlich ergreifend entfaltet sich die Geschichte um den Gamer und seine Ex-Freundin. Die Szenen des an No Man's Sky und Elite erinnernden Videospiels scheinen dabei Patricks Gefühle auf seltsame Weise zu reflektieren. Damit ist dieser Kurzfilm auch eine Metapher dafür, wie stark sich Phasen unseres Leben mit Videospielen verzahnen können.

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Pokémon Apokélypse
Ist es nicht eigentlich ein grausames Hobby, dem Spieler von Pokémon Go, den Pokémon-Games auf Nintendo-Konsolen und der Held Ash in der zugehörigen Anime-Serie nachgehen? Schließlich werden da wilde Kreaturen gefangen und dann in Arenen brutal aufeinander gehetzt. Auf dieser Überlegung basiert das als Trailer für einen Realfilm inszenierte Pokémon Apokélypse.

Die Story: Viele Jahre nach der TV-Serie ist Ash erwachsen geworden und die Welt eine andere. Pokémon-Kämpfe, wie sie die Spieler und Ash austrugen, sind als Tierquälerei geächtet. Daher lassen die Trainer Pikachu und Co. nun in zwielichtigen Untergrundarenen aufeinander los. Der Kurzfilm von Kial Natale ist opulent, reflektiert und eine clevere Dekonstruktion der Nintendo-Reihe. Gleichzeitig nimmt er den Trend zu düsteren Reboots auf die Schippe.

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Mortal Kombat: Rebirth
Die Beat'em-Up-Reihe Mortal Kombat ist schnell, hart und brutal. In den 90ern zogen die Prügeleien von Sub-Zero, Scorpion, Johnny Cage und Co. tausende Gamer in die Spielhallen und vor die Konsolen. Der Erfolg war so groß, dass zwei Kinofilme folgten. Die wirken heute jedoch trashig und altbacken. Daher wollte Kevin Tancharoen mit Mortal Kombat: Rebirth zeigen, wie eine moderne Adaption aussehen könnte.

Der Regisseur des Musicalfilms Fame tilgt dafür sämtliche Fantasy-Elemente. Stattdessen porträtiert er etwa das Echsenwesen Reptile als missgestalteten Kannibalen und den Zauberer Shang Tsung als skrupellosen Verbrecherkönig. Grimmig und verstörend ist das Ergebnis. Der Kurzfilm wurde zur Basis der Web-Serie Mortal Kombat: Legacy. Deren Erfolg überzeugte letztlich das Filmstudio Warner Bros. vom Reboot der Filme durch The-Cojuring-Regisseur James Wan.

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RPG OKC
Liebe und Beziehungen sind für Menschen nicht immer einfach. Warum sollte das bei Videospielcharakteren anders sein? Dieser ebenso einfachen wie faszinierenden Prämisse geht die Filmemacherin Emily Carmichael in RPG OKC nach. Darin verlieben sich zwei vollkommen ungleiche Spielfiguren über die Grenzen ihrer eigenen Videospiel-Dimensionen hinaus – dank des Internets, das alles miteinander verknüpft.

Der Kurzfilm wirkt mit seinen Szenerien, die 8- und 16-Bit-Japano-Rollenspielen wie Dragon Quest, Secret of Mana und Mother nachempfunden sind, zunächst leichtherzig und witzig. Allerdings manifestieren sich in den typisch blauen Textboxen scharfsinnige, zeitgemäße Fragen. Sie lassen die verträumte Videospiel-Romanze als Sinnbild für die verbindende Kraft der Videospiele erscheinen, aber ebenso als Plädoyer für die universelle Akzeptanz der Liebe.

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