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Auf diese Videospiel-Verfilmungen kann man sich zur Abwechslung mal freuen

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Hollywood und die Spieleindustrie wachsen immer mehr zusammen. Während Verfilmungen bekannter Marken in der Vergangenheit allerdings oftmals unter ihrer schwachen Qualität litten, kommen demnächst endlich Werke ins Kino, die den ramponierten Ruf der Videospielverfilmungen wiederherstellen könnten. WIRED stellt fünf vielversprechende Titel vor.

Egal ob der legendär schlechte Film zu Nintendos Jump&Run „Super Mario Bros.“ von 1993, die auf digitalen Spielen basierenden Adaptionen von Uwe Boll („Alone in the Dark“, „Far Cry“) oder jüngere Zelluloid-Verbrechen darunter „Need for Speed“ und „Hitman“: Die Liste der Videospielverfilmungen ist lang. Doch nur wenige Werke konnten ihrer Vorlage einigermaßen gerecht werden, darunter Ausnahmen wie „Silent Hill“ vom französischen Regisseur Christophe Gans oder die beiden „Tomb Raider“-Filme mit Angelina Jolie als Lara Croft. Meist zeigte sich Hollywood bei Videospielverfilmungen jedoch von seiner unkreativsten und geldgierigsten Seite.

Das könnte sich in den kommenden Monaten endlich ändern: Unter der Feder teils renommierter Regisseure kommen einige interessante Projekte zu bekannten Games-Marken in die Kinos, von denen man sich durchaus einiges erhoffen darf.

#1 Ratchet & Clank (Kinostart: 28. April 2016)

Worum geht's in der Spielvorlage?
Seit dem ersten Teil für die Playstation 2 aus dem Jahr 2002 turnt das liebenswerte Duo über die jeweils aktuelle Konsole von Sony. Die vom britischen Entwickler Insomniac Games erdachte Serie ist eine packende Mischung aus Jump&Run und Actiongame mit abgefahrenen Waffen, reichlich Gameplay-Witz und bunten Science-Fiction-Welten. Das Spiel lebt nicht zuletzt von seinem Slapstick-Humor.

Am 20. April, also gut eine Woche vor dem Kinofilm, erscheint das Reboot von „Ratchet & Clank“ für die PS4. Es orientiert sich nur grob am Seriendebüt und verspricht dank großartiger Optik und zahlreicher an den Film angelehnten Ideen wieder jede Menge Spaß.

Was muss man über den Film wissen?
Getreu den Spielen müssen die beiden Helden mal wieder mithilfe der Galactic Rangers die Solana-Galaxie vor der Zerstörung durch eine Superwaffe retten — und dürften dabei von einer skurrilen Situation in die nächste stolpern. Mit an Bord sollen in dem vom kanadischen Regisseur Kevin Munroe („TMNT“) umgesetzten Film zahlreiche bekannte Charaktere sein, darunter ihr Erzfeind, das Alien Drek, sowie der unterbelichtete Captain Qwark.

Für die Stimmen der Figuren wurden zahlreiche Hollywood-Größen verpflichtet, beispielsweise Paul Giamatti (Drek), John Goodman (Grimroth) und Sylvester Stallone (Victor). Die Synchronsprecher der Videospielvorlage sind ebenfalls dabei. Für die deutsche Version hat Constantin Film neben Tobias Nath als Ratchet, Dirk Hadegen als Clank und Jar-Jar-Binks-Sprecher Stefan Fredrich als Qwark auch den YouTuber iBlali angeworben, der den Charakter Zed spricht.

Weshalb könnte das was werden?
Das Drehbuch von „Ratchet & Clank“ stammt von T.J. Fixman, der auch für die bizarr-komischen Geschichten und Dialoge der Games verantwortlich ist. Überhaupt greift der Film den Humor der Videospiel-Vorlage offenbar ziemlich originalgetreu auf — wer sich davon überzeugen will, kann einfach einen Blick auf den Trailer werfen.

In Sachen Animationsqualität und Detailreichtum dürfte „Ratchet & Clank“ zwar nicht mit aktuellen Pixar-Filmen mithalten können, wir sind dennoch zuversichtlich, dass sich der Kinobesuch lohnen wird.

#2 Angry Birds — Der Film (Kinostart: 12. Mai 2016)

Worum geht's in der Spielvorlage?
„Angry Birds“ ist einer der größten Videospielerfolge der vergangenen Jahre. Die Grundidee hinter dem ursprünglich für iPhone, später auch auf zahlreichen anderen Mobil-Plattformen und Konsolen erschienen Game: mit Katapulten Vögel auf Schweine schießen. Das ist so simpel wie unterhaltsam, es fesselte Millionen Menschen an die Displays und bescherte dem finnischen Entwickler Rovio Entertainment gigantische Einnahmen. Neben dem offiziellen zweiten Teil, diversen Ablegern und Plüschtieren rund um die Birds-Bande gibt es sogar eine TV-Serie und ein Angry Birds Land, das sich auf der finnischen Halbinsel Särkänniemi befindet.

Was muss man über den Film wissen?
Nachdem Rovio trotz des Aufbaus seines „Angry Birds“-Imperiums wortwörtlich Federn lassen und 2015 hohe Gewinneinbrüche vermelden musste, will man mit „Angry Birds — Der Film“ wieder an alte Erfolge anknüpfen.

Der knallige Animationsfilm orientiert sich inhaltlich direkt am Spiel: Auf einer Insel mitten im Ozean leben verschiedene Vögel. Die sind zwar flugunfähig, dafür aber glücklich und zufrieden — bis sie eines Tages Besuch von grünen Schweinen rund um Anführer Leonard bekommen. Die Grunzer werden von den Vögeln zuerst höflich empfangen, doch schnell finden Choleriker Red, der flinke Chuck und der explosive Bombe heraus, dass die Schweine nichts Gutes im Schilde führen.

Nachdem die Schweine die Eier der Vögel geklaut haben, werden die drei Außenseiter ziemlich wütend und machen sich auf den Weg, den Schatz zu retten. Dabei stolpern sie in ein chaotisches Abenteuer, in dessen Verlauf sie neue Verbündete wie die Vogel-Dame Matilda oder den mächtigen Adler kennenlernen.

Weshalb könnte das was werden?
Dem ersten Trailern zufolge könnte der „Angry Birds“-Film tatsächlich ziemlich amüsant werden — und auch bei der technischen Umsetzung scheint Sony Pictures auf einem guten Weg zu sein. Allerdings ist der Streifen gleichzeitig das Regiedebüt für Clay Kaytis und Fergal Reilly, die bisher lediglich als Animationskünstler und Storyboard-Zeichner Erfahrungen gesammelt haben. Dafür wurde für das Drehbuch Jon Vitti engagiert, bekannt als Autor erfolgreicher Filme wie „Die Simpsons: Der Film“ oder „Alvin und die Chipmunks“.

Bei den Originalsprechern muss man sich wenig Sorgen um die Qualität machen, die deutsche Synchronisation mit Axel Prahl als Bombe, Christoph Maria Herbst als Red und Axel Stein als Chuck muss sich aber erst noch beweisen. Hier geht es zum Trailer mit der Original-Synchro, unten findet ihr die deutsche Verison.

#3 Warcraft: The Beginning (Kinostart: 26. Mai 2016)

Worum geht's in der Spielvorlage?
Die „Warcraft“-Spiele vom kalifornischen Studio Blizzard Entertainment zählen zu den erfolgreichsten Games auf dem Markt: Die gleichnamige Echtzeitstrategiereihe revolutionierte das Taktik-Genre, das immer noch täglich von Millionen Eskapisten konsumierte Online-Rollenspiel „World of Warcraft“ (kurz: „WoW“) ist ein popkulturelles Phänomen und das Free-to-Play-Sammelkartenspiel „Hearthstone: Heroes of Warcraft“ findet seit seinem Start im Jahr 2014 immer mehr Anhänger — vor allem, seit es auch als iOS- und Android-Version erhältlich ist.

Was muss man über den Film wissen?
Seit 2006 arbeitet Blizzard mit Legendary Pictures an einer Verfilmung des berühmten Franchise. Diverse Drehbuchanläufe und einen verschlissenen Regisseur später, hat Duncan Jones, Sohn des verstorbenen David Bowie, „Warcraft: The Beginning“ endlich fertiggestellt.

Die Story greift die Ereignisse des allerersten „Warcraft“-Echtzeitstrategiespiels „Orcs & Humans“ auf, ist also drei Jahrzehnte vor der Handlung von „WoW“ angesiedelt. Die kriegerischen Orcs verlassen ihre sterbende Heimat Draenor und erreichen durch ein geheimnisvolles Portal die Welt Azeroth, wo sie auf die hier ansässigen Menschen treffen. Können die Helden Lothar (Travis Fimmel) und Orc Durotan (Toby Kebbell) einen drohenden Krieg verhindern? Und welche Rolle spielt dabei der mysteriöse Magier Medivh (Ben Foster)?

Warcraft“-Fans ahnen schon, wie die Geschichte weitergeht, wenngleich Chris Metzen, Vice President of Creative Development bei Blizzard andeutet, dass fürs Drehbuch Änderungen gemacht wurden: „Wir haben uns entschieden, einige Dinge zu vereinfachen, damit es wirklich als Film funktioniert“, erklärte er auf der BlizzCon 2015. „Es ist die ultimative Version von ‚Warcraft 1‘, mit den größten Momenten und den richtigen Charakteren, aber besser, straffer und schlauer“.

Weshalb könnte das was werden?
Die bisherigen Trailer geizen nicht mit Spezialeffekten, wiedererkennbaren Schauplätzen und spektakulären Kampfszenen, auch Details wie Rüstungen sieht man die Liebe zur „WoW“-Vorlage an. Am meisten Eindruck machen die digitalen Orcs, die die Trickwerkstatt Industrial Light & Magic auf Basis von Schauspielerdarbietungen verblüffend realistisch renderte. Die Post-Produktion nach Abschluss der 123 Drehtage war so aufwendig, dass dafür gleich zwei ganze Jahre veranschlagt wurden.

Regisseur Duncan Jones verspricht, dass Filmbesucher auch ohne Vorkenntnis der Spiele auf ihre Kosten kommen sollen. „Auch wenn du die ‚Warcraft’-Spiele nicht kennst, kannst du den Film als eine fantastische Geschichte genießen. Aber wenn du Spieler bist, dann wirst du zusätzlich eine Menge toller Easter Eggs entdecken. Es ist also wirklich ein Film für die ‚Warcraft’-Community, aber eben nicht nur für die ‚Warcraft’-Community“, sagte Jones. Hoffen wir, dass es sich am Ende tatsächlich um einen tollen Fantasy-Streifen handelt, der auch Nicht-Gamern zusagt.

#4 Assassin’s Creed (Kinostart: 29. Dezember 2016)

Worum geht's in der Spielvorlage?
Die „Assassin’s Creed“-Reihe vom französischen Publisher Ubisoft existiert seit 2007 und hat sich zu einer der bekanntesten Spielemarken entwickelt. Vor allem die Liebe zum Detail zeichnet die von verschwörerischen Geheimbünden, Kreuzrittern, Meuchelmorden und wichtigen historischen Persönlichkeiten handelnden Action-Abenteuer aus. Die Städte Paris und London in den jüngsten Ablegern „Assassin's Creed Unity“ (2014) und „Syndicate“ (2015) sind ihren realen Vorbildern akribisch nachempfunden und mit sehr viel Aufwand rekonstruiert worden, wie Damien Bastian, Team Lead Tools bei Ubisoft Quebec, auf der Game Developers Conference 2016 in San Francisco erklärte.

Was muss man über den Film wissen?
Die Handlung verfolgt eine eigene, fiktive Geschichte, in der Michael Fassbender in der Doppelrolle als der spanische Assassine Aguilar und Aguilars Nachkomme aus der Gegenwart, Callum Lynch, agiert. Lynch — der ersten Set-Bildern zufolge zum Tode verurteilt ist — wird von einem Geheimbund entführt und durchlebt mittels des aus der Spieleserie bekannten Animus-Maschine die genetischen Erinnerungen seiner Vorfahren. So findet sich Callum im Spanien des 15. Jahrhunderts wieder und erfährt, wie Aguilar die mysteriösen Assassinen entdeckte.

An Fassbenders Seite wird als Co-Star die Französin Ariane Labed zu sehen sein, die ebenfalls eine Assassine verkörpert. Außerdem haben mit den Oscar-Preisträgern Marion Cotillard und Jeremy Irons weitere hochkarätige Schauspieler einen Auftritt.

Weshalb könnte das was werden?
Ob der vom australischen Regisseur Justin Kurzel verwirklichte Kinofilm den hohen Fan-Erwartungen gerecht wird, bleibt abzuwarten. Interessant ist vor allem, dass die Macher eigens für Fassbender neue Charaktere entworfen haben, die bislang in keinem der „Assassin’s Creed“-Games vorkamen. Zudem arbeiteten Kurzel, Fassbender und Cotillard bereits in der Neuverfilmung von „Macbeth“ (2015) zusammen, sie sind also ein eingespieltes Team. Jedoch kam die Shakespeare-Interpretation bei vielen Kritikern nicht gut an. Man darf gespannt sein, was Kurzel nun aus dem Assassinen-Stoff macht.

Ubisoft ist jedenfalls zuversichtlich, dass der „Assassin’s Creed“-Film auf reges Interesse stoßen wird: Auf der Game Developers Conference 2016 kündigte der Hersteller sogar ein auf dem Film basierendes Virtual-Reality-Erlebnis an.

#5 Five Nights at Freddy's (Kinostart: Voraussichtlich 2017)

Worum geht's in der Spielvorlage?
Bislang sind vier Teile des Horrorspiels „Five Nights at Freddy's“ vom US-Indie-Entwickler Scott Cawthon erschienen. Die Adventure-Games drehen sich um einige zum Leben erweckte Animatroniks, die tagsüber harmlos sind, nachts aber zu grausamen Mordbestien mutieren. Dann terrorisieren sie den in der Pizzeria Freddy’s eingesperrten Nachtwächter, den der Spieler steuert. Zahlreiche geschickt eingesetzte Jump-Scares, eine simpele sowie geniale Spielmechanik und seine unheimliche Atmosphäre machen die „Five Nights at Freddy's“-Titel zu den gruseligsten Games der letzten Jahre.

Was muss man über den Film wissen?
Der israelisch-amerikanische Regisseur Gil Kenan brachte 2015 die – leider nur teilweise gelungene – Neuverfilmung des Horror-Klassikers „Poltergeist“ ins Kino. Nun soll er für Warner Bros. den Film zu „Five Nights at Freddy's“ realisieren. Produziert wird das Ganze laut The Hollywood Reporter von Roy Lee von Vertigo Entertainment sowie von Seth Grahame-Smith und David Katzenberg von KatzSmith Productions. Das Drehbuch verfasst Kenan gemeinsam mit Tyler Burton Smith, einem Mitautor des Actionspiels „Sleeping Dogs“. Viele Details über den Grusel-Streifen sind leider noch nicht bekannt, Kenan hat aber getwittert, dass es sich bei den Film-Animatroniks nicht um CGI-Figuren, sondern um echte Modelle handeln werde.

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Egal ob der legendär schlechte Film zu Nintendos Jump&Run „Super Mario Bros.“ von 1993, die auf digitalen Spielen basierenden Adaptionen von Uwe Boll („Alone in the Dark“, „Far Cry“) oder jüngere Zelluloid-Verbrechen darunter „Need for Speed“ und „Hitman“: Die Liste der Videospielverfilmungen ist lang. Doch nur wenige Werke konnten ihrer Vorlage einigermaßen gerecht werden, darunter Ausnahmen wie „Silent Hill“ vom französischen Regisseur Christophe Gans oder die beiden „Tomb Raider“-Filme mit Angelina Jolie als Lara Croft. Meist zeigte sich Hollywood bei Videospielverfilmungen jedoch von seiner unkreativsten und geldgierigsten Seite.

Das könnte sich in den kommenden Monaten endlich ändern: Unter der Feder teils renommierter Regisseure kommen einige interessante Projekte zu bekannten Games-Marken in die Kinos, von denen man sich durchaus einiges erhoffen darf.

#1 Ratchet & Clank (Kinostart: 28. April 2016)

Worum geht's in der Spielvorlage?
Seit dem ersten Teil für die Playstation 2 aus dem Jahr 2002 turnt das liebenswerte Duo über die jeweils aktuelle Konsole von Sony. Die vom britischen Entwickler Insomniac Games erdachte Serie ist eine packende Mischung aus Jump&Run und Actiongame mit abgefahrenen Waffen, reichlich Gameplay-Witz und bunten Science-Fiction-Welten. Das Spiel lebt nicht zuletzt von seinem Slapstick-Humor.

Am 20. April, also gut eine Woche vor dem Kinofilm, erscheint das Reboot von „Ratchet & Clank“ für die PS4. Es orientiert sich nur grob am Seriendebüt und verspricht dank großartiger Optik und zahlreicher an den Film angelehnten Ideen wieder jede Menge Spaß.

Was muss man über den Film wissen?
Getreu den Spielen müssen die beiden Helden mal wieder mithilfe der Galactic Rangers die Solana-Galaxie vor der Zerstörung durch eine Superwaffe retten — und dürften dabei von einer skurrilen Situation in die nächste stolpern. Mit an Bord sollen in dem vom kanadischen Regisseur Kevin Munroe („TMNT“) umgesetzten Film zahlreiche bekannte Charaktere sein, darunter ihr Erzfeind, das Alien Drek, sowie der unterbelichtete Captain Qwark.

Für die Stimmen der Figuren wurden zahlreiche Hollywood-Größen verpflichtet, beispielsweise Paul Giamatti (Drek), John Goodman (Grimroth) und Sylvester Stallone (Victor). Die Synchronsprecher der Videospielvorlage sind ebenfalls dabei. Für die deutsche Version hat Constantin Film neben Tobias Nath als Ratchet, Dirk Hadegen als Clank und Jar-Jar-Binks-Sprecher Stefan Fredrich als Qwark auch den YouTuber iBlali angeworben, der den Charakter Zed spricht.

Weshalb könnte das was werden?
Das Drehbuch von „Ratchet & Clank“ stammt von T.J. Fixman, der auch für die bizarr-komischen Geschichten und Dialoge der Games verantwortlich ist. Überhaupt greift der Film den Humor der Videospiel-Vorlage offenbar ziemlich originalgetreu auf — wer sich davon überzeugen will, kann einfach einen Blick auf den Trailer werfen.

In Sachen Animationsqualität und Detailreichtum dürfte „Ratchet & Clank“ zwar nicht mit aktuellen Pixar-Filmen mithalten können, wir sind dennoch zuversichtlich, dass sich der Kinobesuch lohnen wird.

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#2 Angry Birds — Der Film (Kinostart: 12. Mai 2016)

Worum geht's in der Spielvorlage?
„Angry Birds“ ist einer der größten Videospielerfolge der vergangenen Jahre. Die Grundidee hinter dem ursprünglich für iPhone, später auch auf zahlreichen anderen Mobil-Plattformen und Konsolen erschienen Game: mit Katapulten Vögel auf Schweine schießen. Das ist so simpel wie unterhaltsam, es fesselte Millionen Menschen an die Displays und bescherte dem finnischen Entwickler Rovio Entertainment gigantische Einnahmen. Neben dem offiziellen zweiten Teil, diversen Ablegern und Plüschtieren rund um die Birds-Bande gibt es sogar eine TV-Serie und ein Angry Birds Land, das sich auf der finnischen Halbinsel Särkänniemi befindet.

Was muss man über den Film wissen?
Nachdem Rovio trotz des Aufbaus seines „Angry Birds“-Imperiums wortwörtlich Federn lassen und 2015 hohe Gewinneinbrüche vermelden musste, will man mit „Angry Birds — Der Film“ wieder an alte Erfolge anknüpfen.

Der knallige Animationsfilm orientiert sich inhaltlich direkt am Spiel: Auf einer Insel mitten im Ozean leben verschiedene Vögel. Die sind zwar flugunfähig, dafür aber glücklich und zufrieden — bis sie eines Tages Besuch von grünen Schweinen rund um Anführer Leonard bekommen. Die Grunzer werden von den Vögeln zuerst höflich empfangen, doch schnell finden Choleriker Red, der flinke Chuck und der explosive Bombe heraus, dass die Schweine nichts Gutes im Schilde führen.

Nachdem die Schweine die Eier der Vögel geklaut haben, werden die drei Außenseiter ziemlich wütend und machen sich auf den Weg, den Schatz zu retten. Dabei stolpern sie in ein chaotisches Abenteuer, in dessen Verlauf sie neue Verbündete wie die Vogel-Dame Matilda oder den mächtigen Adler kennenlernen.

Weshalb könnte das was werden?
Dem ersten Trailern zufolge könnte der „Angry Birds“-Film tatsächlich ziemlich amüsant werden — und auch bei der technischen Umsetzung scheint Sony Pictures auf einem guten Weg zu sein. Allerdings ist der Streifen gleichzeitig das Regiedebüt für Clay Kaytis und Fergal Reilly, die bisher lediglich als Animationskünstler und Storyboard-Zeichner Erfahrungen gesammelt haben. Dafür wurde für das Drehbuch Jon Vitti engagiert, bekannt als Autor erfolgreicher Filme wie „Die Simpsons: Der Film“ oder „Alvin und die Chipmunks“.

Bei den Originalsprechern muss man sich wenig Sorgen um die Qualität machen, die deutsche Synchronisation mit Axel Prahl als Bombe, Christoph Maria Herbst als Red und Axel Stein als Chuck muss sich aber erst noch beweisen. Hier geht es zum Trailer mit der Original-Synchro, unten findet ihr die deutsche Verison.

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#3 Warcraft: The Beginning (Kinostart: 26. Mai 2016)

Worum geht's in der Spielvorlage?
Die „Warcraft“-Spiele vom kalifornischen Studio Blizzard Entertainment zählen zu den erfolgreichsten Games auf dem Markt: Die gleichnamige Echtzeitstrategiereihe revolutionierte das Taktik-Genre, das immer noch täglich von Millionen Eskapisten konsumierte Online-Rollenspiel „World of Warcraft“ (kurz: „WoW“) ist ein popkulturelles Phänomen und das Free-to-Play-Sammelkartenspiel „Hearthstone: Heroes of Warcraft“ findet seit seinem Start im Jahr 2014 immer mehr Anhänger — vor allem, seit es auch als iOS- und Android-Version erhältlich ist.

Was muss man über den Film wissen?
Seit 2006 arbeitet Blizzard mit Legendary Pictures an einer Verfilmung des berühmten Franchise. Diverse Drehbuchanläufe und einen verschlissenen Regisseur später, hat Duncan Jones, Sohn des verstorbenen David Bowie, „Warcraft: The Beginning“ endlich fertiggestellt.

Die Story greift die Ereignisse des allerersten „Warcraft“-Echtzeitstrategiespiels „Orcs & Humans“ auf, ist also drei Jahrzehnte vor der Handlung von „WoW“ angesiedelt. Die kriegerischen Orcs verlassen ihre sterbende Heimat Draenor und erreichen durch ein geheimnisvolles Portal die Welt Azeroth, wo sie auf die hier ansässigen Menschen treffen. Können die Helden Lothar (Travis Fimmel) und Orc Durotan (Toby Kebbell) einen drohenden Krieg verhindern? Und welche Rolle spielt dabei der mysteriöse Magier Medivh (Ben Foster)?

Warcraft“-Fans ahnen schon, wie die Geschichte weitergeht, wenngleich Chris Metzen, Vice President of Creative Development bei Blizzard andeutet, dass fürs Drehbuch Änderungen gemacht wurden: „Wir haben uns entschieden, einige Dinge zu vereinfachen, damit es wirklich als Film funktioniert“, erklärte er auf der BlizzCon 2015. „Es ist die ultimative Version von ‚Warcraft 1‘, mit den größten Momenten und den richtigen Charakteren, aber besser, straffer und schlauer“.

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Die bisherigen Trailer geizen nicht mit Spezialeffekten, wiedererkennbaren Schauplätzen und spektakulären Kampfszenen, auch Details wie Rüstungen sieht man die Liebe zur „WoW“-Vorlage an. Am meisten Eindruck machen die digitalen Orcs, die die Trickwerkstatt Industrial Light & Magic auf Basis von Schauspielerdarbietungen verblüffend realistisch renderte. Die Post-Produktion nach Abschluss der 123 Drehtage war so aufwendig, dass dafür gleich zwei ganze Jahre veranschlagt wurden.

Regisseur Duncan Jones verspricht, dass Filmbesucher auch ohne Vorkenntnis der Spiele auf ihre Kosten kommen sollen. „Auch wenn du die ‚Warcraft’-Spiele nicht kennst, kannst du den Film als eine fantastische Geschichte genießen. Aber wenn du Spieler bist, dann wirst du zusätzlich eine Menge toller Easter Eggs entdecken. Es ist also wirklich ein Film für die ‚Warcraft’-Community, aber eben nicht nur für die ‚Warcraft’-Community“, sagte Jones. Hoffen wir, dass es sich am Ende tatsächlich um einen tollen Fantasy-Streifen handelt, der auch Nicht-Gamern zusagt.

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#4 Assassin’s Creed (Kinostart: 29. Dezember 2016)

Worum geht's in der Spielvorlage?
Die „Assassin’s Creed“-Reihe vom französischen Publisher Ubisoft existiert seit 2007 und hat sich zu einer der bekanntesten Spielemarken entwickelt. Vor allem die Liebe zum Detail zeichnet die von verschwörerischen Geheimbünden, Kreuzrittern, Meuchelmorden und wichtigen historischen Persönlichkeiten handelnden Action-Abenteuer aus. Die Städte Paris und London in den jüngsten Ablegern „Assassin's Creed Unity“ (2014) und „Syndicate“ (2015) sind ihren realen Vorbildern akribisch nachempfunden und mit sehr viel Aufwand rekonstruiert worden, wie Damien Bastian, Team Lead Tools bei Ubisoft Quebec, auf der Game Developers Conference 2016 in San Francisco erklärte.

Was muss man über den Film wissen?
Die Handlung verfolgt eine eigene, fiktive Geschichte, in der Michael Fassbender in der Doppelrolle als der spanische Assassine Aguilar und Aguilars Nachkomme aus der Gegenwart, Callum Lynch, agiert. Lynch — der ersten Set-Bildern zufolge zum Tode verurteilt ist — wird von einem Geheimbund entführt und durchlebt mittels des aus der Spieleserie bekannten Animus-Maschine die genetischen Erinnerungen seiner Vorfahren. So findet sich Callum im Spanien des 15. Jahrhunderts wieder und erfährt, wie Aguilar die mysteriösen Assassinen entdeckte.

An Fassbenders Seite wird als Co-Star die Französin Ariane Labed zu sehen sein, die ebenfalls eine Assassine verkörpert. Außerdem haben mit den Oscar-Preisträgern Marion Cotillard und Jeremy Irons weitere hochkarätige Schauspieler einen Auftritt.

Weshalb könnte das was werden?
Ob der vom australischen Regisseur Justin Kurzel verwirklichte Kinofilm den hohen Fan-Erwartungen gerecht wird, bleibt abzuwarten. Interessant ist vor allem, dass die Macher eigens für Fassbender neue Charaktere entworfen haben, die bislang in keinem der „Assassin’s Creed“-Games vorkamen. Zudem arbeiteten Kurzel, Fassbender und Cotillard bereits in der Neuverfilmung von „Macbeth“ (2015) zusammen, sie sind also ein eingespieltes Team. Jedoch kam die Shakespeare-Interpretation bei vielen Kritikern nicht gut an. Man darf gespannt sein, was Kurzel nun aus dem Assassinen-Stoff macht.

Ubisoft ist jedenfalls zuversichtlich, dass der „Assassin’s Creed“-Film auf reges Interesse stoßen wird: Auf der Game Developers Conference 2016 kündigte der Hersteller sogar ein auf dem Film basierendes Virtual-Reality-Erlebnis an.

#5 Five Nights at Freddy's (Kinostart: Voraussichtlich 2017)

Worum geht's in der Spielvorlage?
Bislang sind vier Teile des Horrorspiels „Five Nights at Freddy's“ vom US-Indie-Entwickler Scott Cawthon erschienen. Die Adventure-Games drehen sich um einige zum Leben erweckte Animatroniks, die tagsüber harmlos sind, nachts aber zu grausamen Mordbestien mutieren. Dann terrorisieren sie den in der Pizzeria Freddy’s eingesperrten Nachtwächter, den der Spieler steuert. Zahlreiche geschickt eingesetzte Jump-Scares, eine simpele sowie geniale Spielmechanik und seine unheimliche Atmosphäre machen die „Five Nights at Freddy's“-Titel zu den gruseligsten Games der letzten Jahre.

Was muss man über den Film wissen?
Der israelisch-amerikanische Regisseur Gil Kenan brachte 2015 die – leider nur teilweise gelungene – Neuverfilmung des Horror-Klassikers „Poltergeist“ ins Kino. Nun soll er für Warner Bros. den Film zu „Five Nights at Freddy's“ realisieren. Produziert wird das Ganze laut The Hollywood Reporter von Roy Lee von Vertigo Entertainment sowie von Seth Grahame-Smith und David Katzenberg von KatzSmith Productions. Das Drehbuch verfasst Kenan gemeinsam mit Tyler Burton Smith, einem Mitautor des Actionspiels „Sleeping Dogs“. Viele Details über den Grusel-Streifen sind leider noch nicht bekannt, Kenan hat aber getwittert, dass es sich bei den Film-Animatroniks nicht um CGI-Figuren, sondern um echte Modelle handeln werde.

animatronic forever pic.twitter.com/NHvo5Edip6

— Gil Kenan (@gilkenan) 29. Juli 2015

Weshalb könnte das was werden?
Nicht nur, dass Kenan ein großer Fan der Spielvorlage und ein Horror-Gourmet ist, obendrein soll Games-Entwickler Scott Cawthon in die Produktion des Films involviert sein. Und die Story des Spiels ist geradezu eine Steilvorlage für einen Film voll gelungener Schreckmomente.

#6 Diese Videospielverfilmungen sind sonst noch geplant
Die hier vorgestellten Filme sind nur der Anfang, es sind derzeit noch etliche weitere auf Games basierende Realfilme in Arbeit. Mit „Resident Evil: The Final Chapter“ kehrt etwa Milla Jovovich am 2. Februar 2017 ein letztes Mal als Zombiejägerin Alice auf die Leinwand zurück. Nach dem sechsten Teil um die Horrorspiel-Serie soll dann Schluss sein. Bisher standen die Dreharbeiten jedoch unter keinem guten Stern: So kam Ende 2015 in Folge eines tragischen Unfalls in Südafrika ein Crew-Mitglied ums Leben, und einige Monate zuvor verletzte sich Jovovichs Stuntdouble Olivia Jackson so schwer, dass ihr ein Arm amputiert werden musste.

Wenig bis nichts bekannt ist indes über zahlreiche geplante Projekte zu weiteren Games-Reihen: von „Metal Gear Solid“, „Mass Effect“, „Thief“ und „Uncharted“ über „The Last of Us“, „The Witcher", „Shadow of the Colossus“, „Deus Ex“ und „Sly Cooper“ bis hin zu „Watch Dogs“, „Splinter Cell“ und „Just Cause“. Sogar eine Kinoadaption zum Klötzchen-Klassiker „Minecraft“ ist in Vorbereitung, ebenso zum simplen Reaktionstest „Temple Run“. Und selbst vor dem Puzzle-Oldie „Tetris“ scheut die Filmindustrie nicht zurück.

Dann doch lieber einen Film zu „Half-Life“ oder „Portal“.

Dann doch lieber einen Film& zum Science-Fiction-Epos „Half-Life“ oder zum Knobel-Shooter „Portal“ aus der Feder von J. J. Abrams, der jüngst bestätigt hat, dass sich diese in Entwicklung befinden.

Der Trend zum Game auf der Kinoleinwand ist nicht mehr aufzuhalten. Das ist grundsätzlich eine begrüßenswerte Entwicklung, schließlich hat sich das Medium Videospiel längst kulturell etabliert. Eine Bitte aber an die Macher in Hollywood: Haltet die Videospielvorlagen in Ehren, schreibt originelle Drehbücher und castet die passenden Schauspieler oder Schauspielerinnen. Kurzum: Gebt euch Mühe, damit unsere Lieblingsspiele auch als Film funktionieren. Schnellschüsse hatten wir schließlich schon zur Genüge

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