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Verstörend: Wer steckt hinter dem Interneträtsel „11B X 1371“?

von Michael Förtsch
Geheimnisse sind im Internet eigentlich schnell gelüftet. Doch schon seit Tagen lässt ein verstörendes Video mit einem Maskenmann die Netzgemeinde verzweifeln. Seine Rätsel sind nämlich ebenso so knackig wie unheimlich und surreal.

Die Szene könnte gut und gerne aus einem Horrorfilm wie „The Ring“ stammen: Eine Gestalt in schwarzem Mantel steht in einer Backsteinruine. Auf dem Kopf hat sie eine Schnabelmaske, wie sie die Pestärzte im Mittelalter trugen. Mit einem leuchtenden Knopf in der Hand und den Fingern gibt sie unverständliche Zeichen. Im Hintergrund ertönen währenddessen knirschende und knarzende Geräusche, gleich einer Empfangsstörung im TV oder Radio.

Außerdem huschen geisterhafte Bildstörungen durch das mit wackeliger amera und hektischen Schnitten gedrehte Video. Was soll das alles? Was hat es zu bedeuten? Genau das wollen derzeit Rätselfreunde im Netz herausfinden — und verzweifeln. Denn schon allein die Herkunft des Videos liegt vollkommen im Dunkeln.

Am 12. Oktober verfassten die Redakteure des kleinen schwedischen Tech-Blogs GadgetZZ eine kurze Meldung über eine DVD, die sie in ihrer Post fanden. Die mit einer unverständlichen Chiffre beschriebene Disc kam aus Polen und beinhaltete ebenjenes Video. Der Blogger John-Erik Krahbichler war irritiert und bat deswegen öffentlich um Hilfe, um herauszufinden, was es mit dem Bewegtbildwerk auf sich hat. Schon am nächsten Tag postete der User TropicalJohnsons einen Link in der Reddit-Community /r/creepy, die sich umgehend daran machte, das Video auseinanderzunehmen. Dabei stellte sich schnell heraus, dass die GadgetZZ-Redakteure das Video nicht als erste erhalten hatten.

Schon am 15. September hatte ein YouTuber namens Parker Wright das gleiche Video unter dem Titel „11B X 1371“ ins Netz gestellt. Und schon am 9. Mai hatte ein gewisser Aetbx es hochgeladen und mit dem Binärcode „01101101 01110101 01100101 01110010 01110100 01100101“ überschrieben, der sich ins spanische „muerte“ — also „tot“ — übersetzen lässt. Woher sie das Video hatten? Das klärte sich zumindest bei Aetbx.

Wie er dem Magazin Daily Dot verriet, habe eine Freundin es auf einer DVD entdeckt, die sie auf einer Parkbank in Spanien gefunden hatte. Wie wiederum Wright an das Video kam, bleibt jedoch ungewiss. Gedreht wurde es allerdings, wie mittlerweile sicher gesagt werden kann, in einer verlassenen psychiatrischen Klinik nahe Warschau, dem Zakład dla Nerwowo i Psychicznie Chorych Żydów Zofiówka.

Ebenso mysteriös wie der Ursprung des Clips ist das Video selbst — und seine bisher gesammelten Rätsel. So übersetzt sich eine enthaltene Folge Morsezeichen etwa in „RED LIPSLIKE TENTH“. Dies scheint ein Anagramm zu sein, dessen wahre Bedeutung „KILL THE PRESIDENT“ sein soll. Passend dazu fanden Hobby-Kryptographen die verschlüsselten GPS-Koordinaten und die Adresse des Weißen Hauses. Nur für einen Sekundenbruchteil flackern sie auf: „38.897709, -77.036543 — The White House, W Executive Ave NW, Washington, DC 2050.“ Auch ein merkwürdiger Text über den „Fall“ eines „großen Imperiums“ und einen Adler, der „eine Infektion“ verbreitet, wird als Substitutions-Chiffre in einem sogenannten One Frame Flash eingeblendet.

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Die Szene könnte gut und gerne aus einem Horrorfilm wie „The Ring“ stammen: Eine Gestalt in schwarzem Mantel steht in einer Backsteinruine. Auf dem Kopf hat sie eine Schnabelmaske, wie sie die Pestärzte im Mittelalter trugen. Mit einem leuchtenden Knopf in der Hand und den Fingern gibt sie unverständliche Zeichen. Im Hintergrund ertönen währenddessen knirschende und knarzende Geräusche, gleich einer Empfangsstörung im TV oder Radio.

Außerdem huschen geisterhafte Bildstörungen durch das mit wackeliger amera und hektischen Schnitten gedrehte Video. Was soll das alles? Was hat es zu bedeuten? Genau das wollen derzeit Rätselfreunde im Netz herausfinden — und verzweifeln. Denn schon allein die Herkunft des Videos liegt vollkommen im Dunkeln.

Am 12. Oktober verfassten die Redakteure des kleinen schwedischen Tech-Blogs GadgetZZ eine kurze Meldung über eine DVD, die sie in ihrer Post fanden. Die mit einer unverständlichen Chiffre beschriebene Disc kam aus Polen und beinhaltete ebenjenes Video. Der Blogger John-Erik Krahbichler war irritiert und bat deswegen öffentlich um Hilfe, um herauszufinden, was es mit dem Bewegtbildwerk auf sich hat. Schon am nächsten Tag postete der User TropicalJohnsons einen Link in der Reddit-Community /r/creepy, die sich umgehend daran machte, das Video auseinanderzunehmen. Dabei stellte sich schnell heraus, dass die GadgetZZ-Redakteure das Video nicht als erste erhalten hatten.

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Schon am 15. September hatte ein YouTuber namens Parker Wright das gleiche Video unter dem Titel „11B X 1371“ ins Netz gestellt. Und schon am 9. Mai hatte ein gewisser Aetbx es hochgeladen und mit dem Binärcode „01101101 01110101 01100101 01110010 01110100 01100101“ überschrieben, der sich ins spanische „muerte“ — also „tot“ — übersetzen lässt. Woher sie das Video hatten? Das klärte sich zumindest bei Aetbx.

Wie er dem Magazin Daily Dot verriet, habe eine Freundin es auf einer DVD entdeckt, die sie auf einer Parkbank in Spanien gefunden hatte. Wie wiederum Wright an das Video kam, bleibt jedoch ungewiss. Gedreht wurde es allerdings, wie mittlerweile sicher gesagt werden kann, in einer verlassenen psychiatrischen Klinik nahe Warschau, dem Zakład dla Nerwowo i Psychicznie Chorych Żydów Zofiówka.

Ebenso mysteriös wie der Ursprung des Clips ist das Video selbst — und seine bisher gesammelten Rätsel. So übersetzt sich eine enthaltene Folge Morsezeichen etwa in „RED LIPSLIKE TENTH“. Dies scheint ein Anagramm zu sein, dessen wahre Bedeutung „KILL THE PRESIDENT“ sein soll. Passend dazu fanden Hobby-Kryptographen die verschlüsselten GPS-Koordinaten und die Adresse des Weißen Hauses. Nur für einen Sekundenbruchteil flackern sie auf: „38.897709, -77.036543 — The White House, W Executive Ave NW, Washington, DC 2050.“ Auch ein merkwürdiger Text über den „Fall“ eines „großen Imperiums“ und einen Adler, der „eine Infektion“ verbreitet, wird als Substitutions-Chiffre in einem sogenannten One Frame Flash eingeblendet.

BREAKING: Creepy video puzzle was DEFINITELY filmed in Poland https://t.co/ixt6ZfLlBg #11BX1371 cc @Gadgetzz @aetbx pic.twitter.com/p1OK8NyxvS

— Exen (@Exen) October 21, 2015

In der Tonspur entdeckten die Ermittler auf Reddit und im Kommentarbereich von GadgetZZ weitere schräge Nachrichten und sogar versteckte Bilder. So verbirgt sich dort etwa der Satz „You are already dead“ und eine Zeile Binärcode, der sich in „You still have one year or less“ übersetzt. Weiterhin sind ein Totenkopf und verschiedene Standbilder aus den Horrorfilmen „The Bunny Game“ und „Slasher“ zu sehen. Auch ein Tatortfoto, das ein Opfer des Mörders Albert DeSalvo zeigt, ist abgebildet. Alles ziemlich verstörend.

Insgesamt neun der bislang bekannten Codes und Rätsel haben die Hobby-Ermittler schon gelöst. An zwei Chiffren hingegen, darunter die Handzeichen des Schnabelmannes und eine schwer zu entziffernder Codeblock, beißt sich Reddit-Community noch die Zähne aus. Obendrein kommen immer neue größere und kleinere Entdeckungen hinzu, wie sich im eigens eingerichteten Freenode-IRC-Chat #11BX1371 verfolgen lässt.

Doch wozu das alles, wer steckt hinter „11B X 1371“? Einige Rätselknacker glauben, dass es sich um einen PR-Gag handelt, mutmaßlich für die anstehende Verfilmung von Dan Browns Roman „Inferno“. Auch der SyFy-Channel wird verdächtigt. In dessen Serien-Umsetzung des Kultfilms „12 Monkeys“ kommt eine Figur mit Pestmaske vor, die dem Protagonisten im Video verdächtig ähnlich sieht.

Manche hingegen vermuten hinter den komplexen Rätseln eher einen kreativen Einstellungstest von Geheimdiensten wie der US-amerikanischen CIA, dem britischen GCHQ oder dem polnischen ABW. Google, Microsoft und Amazon könnten es ebenso gewesen sein. Gleichsam wird auch die mysteriöse Organisation Cicada 3301 erwähnt, die das Internet schon 2013 und 2014 mit kuriosen Rätselspielen in Atem hielt. 

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