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Das FBI hat mehr als 1,3 Millionen Dollar für den iPhone-Hack gezahlt

von WIRED Staff
Das Federal Bureau of Investigation hat für das Knacken des iPhone 5C des San-Bernardino-Attentäters eine Summe von mindestens 1,3 Millionen Dollar gezahlt. Der Direktor der Ermittlungsbehörde, James Comey, sagte dies am Donnerstag auf einem Sicherheitskongress in London.

Der Moderator des Aspen Security Forum stellte dem FBI-Chef die Frage nach der Bezahlung für die Sicherheitslücke, mit der die Ermittler Zugriff auf die Daten aus dem iPhone des Terroristen erhalten hatten. Comey sagte, dass es mehr sei, als er in den restlichen sieben Jahren und drei Monaten seiner Karriere verdienen würde. Reuters hat daraufhin recherchiert, dass der Staatsangestellte mit seinem Jahresgehalt bei 183.000 Dollar ohne Boni und Gehaltserhöhungen liegt. Damit liegt die bezahlte Summe bei mindestens 1,34 Millionen Dollar.

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Die Kosten für die Entsperrung des iPhones eines Terroristen waren somit die höchsten, die jemals öffentlich für einen Hack bekannt gegeben wurden. Die Sicherheitsfirma Zerodium hatte mit einer ausgelobten Summe von einer Millionen Dollar für Lücken in der Verschlüsselung von Smartphones den bisherigen Rekord gehalten. Das FBI hat sich mit der erkauften Unterstützung von bisher unbekannten Sicherheitsexperten zumindest aus einem längeren Rechtsstreit mit Apple zurückziehen können. Der Konzern hatte sich bis zuletzt geweigert, den Bruch der eigenen Verschlüsselung zu unterstützen.

Laut James Comey war die genutzte Sicherheitslücke beim iPhone 5C mit iOS 9 ihr Geld wert: Auch bei weiteren Geräten desselben Typs und Betriebssystems kann die Behörde die Technik anwenden. In den USA alleine sind aktuell 16 Millionen iPhone 5C im Umlauf, 84 Prozent aller Geräte mit iOS nutzen Version 9. Somit hat das FBI die Sicherheitslücke nicht nur für einen besonders spektakulären Fall von Terrorismus erworben, sondern auch für viele weitere Ermittlungen. Die Debatte über Verschlüsselung und Privatsphäre sowie die Rolle der Technologiekonzerne ist damit allerdings noch lange nicht zu Ende. 

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