Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Die Fotos von Jeremy Kidd sind wie ein Blick aus einer fragmentierten Glaskugel

von Simone Kussatz
Die verbogenen Häuser in den Bildern des britischen Fotografen Jeremy Kidd sehen oft aus wie Aufnahmen, die durch eine Glaskugel geschossen wurden. Auch erinnern sie manchmal an die fantasievollen Gebäude des katalanischen Architekten Antoni Gaudi oder an die in den 1980er Jahren entstandenen Fotocollagen des britischen Künstlers David Hockney. 

Kidds digitale Fotos, die nicht wie üblich rechteckig, sondern in mehrkantigen, ausgefallenen Formen präsentiert werden, entstehen mit Hilfe von Adobe Photoshop. Jedes Werk birgt hunderte von Zwei-Minuten Belichtungen.

Es ist wichtig, das Konzept eines rechteckigen Fensters aufzubrechen, durch das wir eine wechselnde Realität sehen.

Jeremy Kidd

Zur Fotografie kam Jeremy Kidd über seine Arbeit als Bildhauer an der Kunsthochschule, als er Aufnahmen seiner Skulpturen machte. Damals experimentierte er zum ersten Mal mit fragmentierten Fotos: „Ich fotografierte 1982 einen Spaziergang im Park. Ich nahm jeden Schritt des Weges auf und legte die Bilder später topographisch aus, so dass die Fotos den Spaziergang wie eine Karte des Parks darstellten.“

Ähnlich wie bei der Bildhauerei will Kidd seine Fotos im Raum fühlbar machen: „Ich äußere diesen Wunsch, indem ich die Arbeiten bildhauerisch ausschneide und die kompositionellen Elemente in den Raum des Betrachters erweitere. Es ist wichtig, das Konzept eines rechteckigen Fensters aufzubrechen, durch das wir eine wechselnde Realität sehen.“

Da viele seiner Techniken dieselben perspektivischen Fähigkeiten anwenden, die auch die übliche Malerei voraussetzt, versteht sich Kidd als Maler, der mit Pixeln zeichnet.  Seine Virtousität im Umgang mit dem digitalen Material verwundert nicht: Kidd hat nicht nur seine künstlerische Karriere als Bildhauer und Maler begonnen, er ist auch Enkel der berühmten britischen Künstler Barbara Hepworth und Sir William Nicholson – und auch seine Mutter ist Malerin. 

&nbps;

 

GQ Empfiehlt