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Ein uralter Amiga hält seit 25 Jahren einen ganzen US-Schulbezirk am Laufen

von Michael Förtsch
Alt, aber echt zuverlässig: In den USA steuert ein 28 Jahre alter Amiga 2000 die Heizungs- und Klimaanlagen von insgesamt 19 Schulen eines Bezirkes in Michigan. Programmiert wurde die Zentralsteuerung von einem ehemaligen Schüler, der das betagte System bis heute wartet.

Seit mittlerweile 25 Jahren soll Rechner ohne Pause nahezu komplikationslos seinen Dienst im Grand Rapids Public School District versehen. Der 7,14 MHz starke Amiga 2000 mit seinem einen Megabyte Arbeitspeicher ist dafür zuständig, Heizungsboiler und Pumpen anzufahren, Temperaturen zu kontrollieren und im Sommer die Klimaanlagen anzuschalten. Damit in den Klassenzimmern immer die richtige Temperatur herrscht.

Der Amiga ersetzte damals einen Computer, der so groß wie ein Kühlschrank war.

Tim Hopkins, Gebäudetechniker

Wie der Lokalsender WoodTV den Gebäudetechniker Tim Hopkins zitiert, war der Rechner in den Achtzigerjahren mit Fördermitteln angeschafft worden, um einen Computer „von der Größe eines Kühlschranks“ zu ersetzen. Die Verbindung des Commodore-Rechners mit den einzelnen Schulen erfolgt über ein ebenso rüstiges 1200-Baud-Modem und eine Funkstrecke, die allerdings hin und wieder von den Funkgeräten des Wachpersonals gestört wird.

Ein neues System würde zwei Millionen Dollar kosten.

Das Steuerungsprogramm stammt genau wie der der Rechner aus den Achtzigern und wurde damals von einem ehemaligen Schüler programmiert. Glücklicherweise wohnt dieser noch heute in der Gegend und kann jederzeit kontaktiert werden, wenn ein Problem auftritt. Während der Amiga 2000 selbst jedoch unheimlich zuverlässig vor sich hin werkelt, tut seine Peripherie das leider nicht. Zweimal in den zwei Dekaden seiner Laufzeit musste die Maus und bisher dreimal der Monitor ersetzt werden, was laut Hopkins allmählich zum Problem wird. Denn heute noch Ersatzteile für so einen alten Computer zu finden, sei gar nicht so einfach.

Die Schulverwaltung in Michigan würde den betagten Rechner demnächst gern in den Ruhestand schicken, allerdings müsste dann eine neue Zentralsteuerung für die Heizungen her. Ein modernes System würde die Schule jedoch zwischen 1,5 und zwei Millionen Dollar kosten. Eine Kommunalanleihe könnte die nötigen Mittel zusammenbringen, doch muss der Wahlkreis zuerst zustimmen. Geschieht das nicht, wird der Amiga 2000 wohl weiter seine Arbeit verrichten. 

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