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Apple will, dass wir bei Konzerten nicht mehr filmen

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Klar, wenn die Lieblingsband spielt, wollen wir Fotos machen und filmen machen, um alles später noch mal nacherleben zu können. Aber das kann andere nerven und manchmal greifen sogar die Menschen auf der Bühne ein. Nicht nur Apple will deswegen nun auch technisch dagegen vorgehen.

Smartphones sind auf Live-Konzerten dauerpräsent – allerdings nicht zur Freude aller Beteiligten: Besucher versperren sich oft gegenseitig die Sicht auf die Bühne, wenn sie versuchen, alles als Video oder Foto einzufangen. Musiker und Veranstalter sind vom Filmen und Fotografieren während eines Auftritts ebenfalls zunehmend genervt. Manche unterbrechen gar ihre Auftritte und bitten ihr Publikum, doch ohne Gerät zu genießen.

Aber wer will schon darauf verzichten, nach einem Konzert die schönsten Momente noch mal Revue passieren lassen zu können? Freiwillig wohl kaum jemand. Dann nun also eine technische Lösung: Apple ist ein Patent für ein Verfahren zugesprochen worden, mit dem Konzertaufnahmen verhindert werden könnten. Veranstalter könnten damit einfach per Infrarotsignal Smartphone-Kameras deaktivieren.

Es geht um ein Verfahren, mit dem der Bildsensor in Smartphones oder anderen mobilen Geräten zum Infrarotsensor umfunktioniert wird, um Daten der Umgebung empfangen zu können. Laut dem Patent könnten Handys per Infrarotsignal so den Befehl erhalten, die Kamera zu deaktivieren, was für Veranstalter eine Möglichkeit wäre, unerlaubte Mitschnitte von Konzerten oder Filmen zu verhindern. Denn das Prinzip ließe sich auch im Kino anwenden.

Außerdem könnten auf diese Weise zusätzliche Informationen an den Nutzer übermittelt werden, zum Beispiel zu Ausstellungsstücken in einem Museum oder Produkten in einem Supermarkt. Das Hinzufügen eines Wasserzeichens zu Fotos nennt Apple ebenfalls als mögliche Funktion.

Ob Apple schon an einer konkreten Umsetzung der Technologie arbeitet, ist bisher nicht bekannt. Die Idee schwebt dem Unternehmen jedenfalls schon länger vor – das Patent wurde erstmals 2011 beantragt und 2014 erweitert.

Während Künstler wie Adele – die ihre Fans auch schon mal bittet, ihr Smartphone während eines Konzerts auszuschalten – und Konzertveranstalter von der Idee begeistert sein dürften, gibt es aber auch kritische Stimmen. So könnte etwa die Polizei mithilfe der Technik verhindern, dass bei Einsätzen gefilmt wird.

Auch andere Firmen haben sich übrigens der Smartphone-Problematik während Live-Konzerten angenommen: Die Handy-Hülle Yondr etwa verschließt das Smartphone für die Dauer des Konzerts. Alicia Keys und Guns N’ Roses haben sie schon eingesetzt.

Nicht ganz ernst gemeint, aber durchaus witzig, ist hingegen der Smartphone Swatter von Ex-Ramones-Mitglied Marky Ramone: Der schlägt vor, einen Drumstick an einer Punkrock-Single zu befestigen und nervigen Smartphone-Usern während eines Konzerts ihre Gerät einfach aus der Hand zu schlagen:

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