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Prothesen aus dem Printer: So können 3D-Drucker Flüchtlingen helfen

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Das Startup Refugee Open Ware bringt modernste 3D-Drucktechnik in Krisenregionen — und schenkt Flüchtlingen und Kriegsopfern so neue Hoffnung.

„Wir möchten die modernste Technologie nehmen und sie denen geben, die sie am dringendsten brauchen“, erklärt Dave Levin das Konzept von Refugee Open Ware. Ziel seiner Hilfsinitiative ist es, Werkstätten in Krisenregionen und Flüchtlingscamps zu etablieren — ausgerüstet mit 3D-Druckern, Werkzeugen, Scannern und Computern. Dort sollen Refugees lernen, wie man mit den Geräten umgeht, um beispielsweise eigenständig Prothesen zu entwickeln und auszudrucken.

Derzeit warten Levin und sein Mitgründer Loay Malahmeh auf die Genehmigung für den Bau ihrer ersten, vollständig von Flüchtlingen geleiteten Werkstatt im Za'atari-Flüchtlingslager in Syrien. Das Pilotprojekt in Amman, Jordanien, läuft bereits sehr erfolgreich.

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Für den erblindeten Jungen Ahmad konstruierte Refugees Open Ware etwa ein Echolot-System, das in seiner Hand vibriert, sobald er sich einem Hindernis nähert. Er verlor sein Augenlicht durch einen Gewehrschuss und lernt durch das Hilfsmittel, sich wieder eigenständig zu orientieren. Ahmad erklärt im Interview: „Ich habe dieses Gefühl seit zwei Jahren nicht mehr gespürt — zu wissen, wo ich hingehe und was vor mir liegt.“

Das Team von Refugee Open Ware baute außerdem einem sechsjährigen Jungen, der seine Hand bei einem Brand verlor, eine kosmetische Prothese in den Farben seines Lieblingssuperhelden Ben 10. Der Warenwert für die Prothese betrug lediglich 75 Dollar — der emotionale Wert ist unschätzbar.

In einem Interview erklären die Open-Ware-Gründer ihre Ziele: „Wir wollen die unmittelbaren Ergebnisse der Konflikte für den Moment abschwächen und langfristig das wirtschaftliche Wachstum und technische Entwicklungen vorantreiben.“ 

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