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Wegweisend: Diese Karte des Gehirns deckt 97 neue Areale auf

von GQ
So akkurat wurde das menschliche Gehirn noch nie eingeteilt. Forscher haben eine Karte veröffentlicht, auf der doppelt so viele Regionen in der Hirnrinde eingezeichnet sind wie bei bisherigen Darstellungen. Diesen müssen jetzt neue Funktionen zugewiesen werden.

Das Hirn ist ein mysteriöses Organ, das Neurowissenschaftler seit Jahrzehnten im Bann hält. Eine neue Karte offenbart nun, dass es noch komplexer ist als angenommen: Wissenschaftler haben 180 klar voneinander trennbare Bereiche im äußeren Mantel des Gehirns ausfindig machen können. Das sind mehr als doppelt so viele wie bisher angenommen. 97 neue Gehirnareale wurden auf beiden Gehirnhälften gefunden, zuvor waren nur 83 bekannt.

Ein internationales Team aus Neurowissenschaftlern, unter anderem aus den USA und Singapur, haben die neue Karte entworfen. Sie bietet die klarsten und genauesten Bilder des Gehirns. Die Forscher haben das komplexe Organ nicht nur grafisch dargestellt, sondern auch einen Algorithmus entwickelt, der den Umriss jedes Bereichs und dessen Verknüpfungen zu anderen erkennt. Die Karte aus verschiedenen Arten von Bilddaten der 210 Probanden des Human Connectome Project zusammengesetzt.

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„Um die unglaublich komplexe Großhirnrinde zu verstehen, wird eine Karte (oder eine Aufteilung in Parzellen) der größten Unterteilungen, auch bekannt als Kortexareale, benötigt“, schreiben die Forscher in ihrem Paper, das in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde. „Es war ein jahrhundertealtes Ziel der Neurowissenschaft, einen akkuraten Plan dieser Areale anzufertigen.“

Die neuroanatomische Karte trägt den langen Namen Human Connectome Project Multi-Modal Parcellation version 1.0 und könnte irgendwann etwa für klinische Anwendungen bei Neuro-OPs genutzt werden.

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„Diese neuen Erkenntnisse sollten es uns ermöglichen die Entwicklung der Hirnrinde zu erklären und festzustellen, welche Rolle ihre speziellen Areale in Gesundheit und Krankheit spielen. Zudem könnten sie in der Hirnchirurgie Präzision neu definieren und auch für klinische Untersuchungen vielversprechend sein“, sagt Bruce Cuthbert, geschäftsführender Direktor des US-amerikanischen National Institute of Mental Health.

Zwei Forscher, die in keiner Verbindung zu der Studie stehen, bezeichnen diese als bedeutsamen Fortschritt in der Kartierung des menschlichen Gehirns: „Nun liegt es in der Hand der Wissenschaftler, das anatomische Modell zu benutzen, es mit anderen alternativen Versuchen, das menschliche Gehirn zu kartieren, zu vergleichen und die abgesteckten Areale mit funktionellen und mit in Krankheiten in Zusammenhang stehenden Informationen zu füllen“, sagten Thomas Yeo und Simon Eickhoff.

Dieser Artikel erschien zuerst bei WIRED UK

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