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Was wurde eigentlich aus der 360-Grad-Kamera von Panono?

von Gründerszene
Fast drei Millionen Dollar sammelte das Startup Panono über die Crowd ein. Dann wurde es still um seine 360-Grad-Kamera in Ballform. Gründerszene hat nachgefragt, wie es den Berlinern geht.

Vor zwei Jahren brach Panono einen Funding-Rekord. Mit 1,25 Millionen Dollar war das Hardware-Startup das am höchsten finanzierte Projekt auf der Crowdfinanzierungsseite Indiegogo. Fast 300.000 Dollar mehr als geplant kamen zusammen. Der damalige Pitch: eine ballförmige Kamera zum Werfen, die mit einer 108-Megapixel-Auflösung 360-Grad-Aufnahmen aus der Luft macht.

Einige Monate später, im Oktober 2014, startete Panono eine zweite Kampagne. Dieses Mal mit Crowdinvestoren auf Companisto, wobei etwa 1,7 Millionen Dollar eingesammelt wurden. Im Zuge der beiden Kampagnen berichteten die Medien zuhauf über das Startup. Doch dann wurde es ruhig um das Jungunternehmen.

Denn: Das 2012 gegründete Startup hatte Probleme mit der Produktion der aus 36 einzelnen Kameras bestehenden Hardware. Es kam zu erheblichen Verzögerungen. Auf der Kampagnen-Seite von Indiegogo oder der Facebook-Seite von Panono sind viele Beschwerden zu sehen.

Die Produktion weitaus komplexer, als wir am Anfang abgeschätzt hatten.

Björn Bollensdorf, Panono-Mitgründer

Björn Bollensdorff, Mitgründer des Startups, erklärt auf Nachfrage von Gründerszene, dass die Verzögerung verschiedene Gründe gehabt habe: „Zum einen war die Produktion weitaus komplexer, als wir am Anfang abgeschätzt hatten. Zum anderen war der Zeitaufwand viel höher als wir dachten.“ Und dass, obwohl die Planung mit den Partnerunternehmen abgesprochen gewesen sein soll. Wie viele Refunds aus der Verzögerung resultierten, möchte er nicht kommentieren.

Immer wieder stoßen Hardware-Unternehmen, die Geld über die Crowd einsammeln, auf solche Herausforderungen. Auch die deutschen Startups Bonaverde, Lock8 oder Cobi haben nach Crowd-Finanzierungen mit Herstellungsproblemen zu kämpfen gehabt. Das wohl brisanteste Beispiel kommt aus den USA: die smarte Kühlbox Coolest Cooler hatte mehr als 13 Millionen Dollar auf Kickstarter eingesammelt – aber dem Gründer ist das Geld ausgegangen, bevor alle Backer ihr Produkt erhalten haben.

Mittlerweile befänden sich die Kameras von Panono in Produktion, betont Bollensdorff. Im September 2015 seien die ersten ausgeliefert worden. Aber: Kurze Zeit später kam es dann wieder zu Verzögerungen.

Doch seit November produziere und liefere das Startup wieder Kameras – ohne dass es zu weiteren Problemen gekommen sei, sagt der Gründer. Einige Indiegogo-Backer hätten die bezahlten Produkte mittlerweile erhalten, die genaue Anzahl will Bollensdorff aber nicht kommentieren. Die für die Verwendung der Kamera notwendige iOS-App ist im App-Store erhältlich. Die Android-App ist in der Beta.

Auch der ursprüngliche Pitch des Startups – das Werfen der Kamera – ist kritisch zu sehen. Zwar kann die Kamera in die Luft geworfen werden. Bollensdorff betont jedoch, man müsse sie wieder auffangen. Fällt sie auf harten Grund, kann das Startup nichts garantieren: „Wir haben die Herausforderungen bei der Herstellung einer bruchsicheren Panono unterschätzt. Neben dem Material und der Hülle muss natürlich auch die Elektronik stabil genug sein.“

Vom Startup heißt es, man habe die Indiegogo-Backer gefragt, ob sie lieber darauf warten möchten, eine bruchsichere Kamera zu bekommen – oder eine bereits produzierte Panono. Die Entscheidung für das aktuelle Modell ist wahrscheinlich die bessere. Denn auf die Frage, wann mit einer bruchsicheren Version zu rechnen ist, hat Bollensdorff keine Antwort.

Dieser Artikel ist zuerst bei Gründerszene erschienen. Das Original findet ihr hier

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