Unter der Leitung von Yibin Li haben die Wissenschaftler vom Harbin Institute of Technology in China nach einer neuen Methode gesucht, um Graphen herzustellen, eine Kohlenstoffschicht, die lediglich ein Atom dick ist und für die Produktion von Kohlenstoffschaum verwendet werden kann. Die Herstellung von Graphen ist normalerweise eine komplizierte und kostspielige Angelegenheit, weshalb Forscher in den vergangenen Jahren vermehrt versucht haben, Kohlenstoffschaum aus Biomasse wie zum Beispiel Bananenschalen und Wassermelonen herzustellen. Da Form und Größe der Poren bei diesem Verfahren stark variieren, ließ die Qualität des Endprodukts bislang jedoch zu wünschen übrig.
Wie unter anderem Popular Science berichtet, ist den chinesischen Wissenschaftlern auf diesem Gebiet nun endlich ein Durchbruch gelungen. Die Idee, dass Brot durch seine poröse, flockige Struktur ideal für die Herstellung von Kohlenstoffschaum sein könnte, kam Dr. Li eines Tages, als er einen Brotlaib beim Frühstück betrachtete. Mit seinem Team backte er zunächst frisches Brot und unterzog es dann der sogenannten Pyrolyse, also einer thermo-chemischen Spaltung organischer Verbindungen, die wiederum zum größten Teil durch extrem hohe Temperaturen zu Kohlenstoff werden.
Indem sie die Zusammensetzung der Zutaten beim Backen variierten, konnten die Forscher zudem die Porengröße kontrollieren. Das Endresultat war ein Kohlenstoff, der leicht, steif und robust ist. Ihre Forschungsergebnisse veröffentlichten die Chemiker anschließend in dem Fachjournal American Chemical Society's Applied Materials & Interfaces. Ob nun aber unsere Nachkommen ihre Häuser wirklich mit Toastbrot isolieren werden, bleibt abzuwarten.
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