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Forschern gelingt Gedankenübertragung per Internet

von WIRED Staff
Wissenschaftlern der Universität Washington ist es gelungen, die Gedanken zweier Menschen in verschiedenen Gebäuden zu verbinden. Die Probanden konnten über das Internet übertragene Hirnwellen empfangen und sich so einfache Antworten auf Fragen senden.

Das Experiment bestand aus zwei Testpersonen, die in verschiedenen Gebäuden an unterschiedliche Apparaturen angeschlossen wurden: Der Sender trug die Schädelkappe eines Elektroenzephalografen, der die Hirnaktivitäten aufzeichnete. Die Empfängerin hatte eine elektromagnetische Spule nahe an ihrem Hinterkopf. Beide blickten auf einen Bildschirm. Die Empfängerin konnte nun auf einem Bildschirm Fragen auswählen, die der Sender zu sehen bekam.

Sobald der Sender die Frage gelesen hatte, konnte er zwischen einem Bereich des Bildschirms für „Ja“ und einem für „Nein“ wählen, die in verschiedenen Frequenzen blinkten. Die durch die verschiedenen Blinkfrequenzen ausgelösten Hirnwellen wurden dann per Internet an die Spule am Kopf der Empfängerin gesendet. Die Stimulation ihres Sehzentrums deutete ihr dann eine positive Antwort an. Die Erfolgsquote lag dabei laut dem Paper der Forscher bei immerhin 72 Prozent — gegenüber nur 18 Prozent in einer Kontrollgruppe.

Derzeit ist die Technologie zur Gedankenübertragung noch sehr eingeschränkt. Blinkende Lichter, denen die Bedeutung „Ja“ oder „Nein“ zugewiesen wurde, sind noch keine komplexe Kommunikation. Außerdem funktioniert das System im Testaufbau nur in eine Richtung. Eine künftige Weiterentwicklung könnte allerdings weitere Anwendungsmöglichkeiten und eine Verfeinerung der Technik bringen. Die Übertragung von Sinneseindrücken wie Geschmack wäre laut Popular Science denkbar.

Das Experiment könnte der Anfang einer neuen Sparte der Kommunikationstechnologie sein. Facebook-CEO Mark Zuckerberg etwa hat bereits mehrmals verkündet, er sehe die Zukunft des Internets in der direkten Übertragung von Gedanken, Sinneseindrücken und Emotionen. Der erste Schritt dorthin könnte jetzt gemacht sein. 

 

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