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Digital ist besser / Überall arbeiten können? Awesome!

von Johnny Haeusler
Es wird Zeit, ein Hohelied auf mobile Technologien anzustimmen. Ich kann nämlich noch so viel meckern über haklige Betriebssysteme, schlecht durchdachte GUIs, lahme Hardware oder abstürzende Apps: In Wahrheit vergeht kein Tag, ohne dass ich immer noch völlig fasziniert auf die Glasscheibe in meiner Hand starre, die mich mit der Welt verbinden kann.

Es ist beileibe nicht so, dass ich der elektronischen Dauervernetzung kritiklos gegenüberstehe, sie nicht auch oft genug verfluche. Viel zu oft bleibe ich bei einem Artikel hängen, in einem Spiel stecken, an einer Online-Debatte kleben, obwohl ich doch nur kurz nachsehen wollte, wie das Wetter morgen wird. Die Zeit, die uns mobile Technik schenken soll, ist häufig gestohlene.

Doch ich bin davon überzeugt, dass wir uns in einer Übergangsphase befinden. Noch ist die Faszination unserer eigenen Errungenschaften übermächtig. Doch wenn die Geräte die Selbstverständlichkeit einer Klinke erreicht haben, die uns die Türen zu den Räumen öffnet, die wir betreten wollen; in dem Moment also, in dem wir nicht mehr die Werkzeuge, sondern ihre Effekte wahrnehmen; erst dann werden sie unseren Alltag tatsächlich bereichert haben.

Ich empfinde meine Arbeit nicht im Sinne von ‚etwas tun müssen‘, sondern im Sinne von ‚etwas tun können‘.

Dabei bin ich jetzt schon sehr froh, dass es die Glasscheibe in meiner Hand gibt. Denn mit dem Netz verbundene Smartphones und Tablets fesseln mich eben nicht nur, sondern sie haben mich auch befreit. Um diesen Text zu schreiben, musste ich in kein Büro fahren, musste keinen Rechner hochfahren, musste keine Ausdrucke starten, um sie danach zur Korrektur zu faxen. Ich tippe diesen Text im Freien, um mich herum die Geräusche von Rasensprengern, in der Ferne johlenden Kindern, dem Klappern des Plastikgeschirrs eines Picknicks. Sobald der Text fertig ist, sende ich ihn per E-Mail an die Redaktion. Ich bin entspannt und zufrieden und ich schreibe. Und da ich gerne schreibe, empfinde ich meine aktuelle Tätigkeit nicht als Arbeit im Sinne von „etwas tun müssen“, sondern im Sinne von „etwas tun können“.

Noch mehr als die ersten, viel zu schweren Laptops entkoppelt moderne Mobiltechnologie meine Arbeit von meinem Aufenthaltsort, eine noch recht junge Errungenschaft, die wir in kürzester Zeit als selbstverständlich akzeptiert haben. Dabei kann ich die Tatsache, nicht an einen Schreibtisch gebunden zu sein, gar nicht genug schätzen, denn ich wollte nie einen Schreibtischjob (und habe doch viel zu lange einen gehabt). Ich muss mich nicht mehr zu meinem Arbeitsplatz bewegen, sondern ich kann beinahe jeden Ort der Welt dazu machen. Ich finde das noch immer: awesome!

Selbstredend geht jeder Fortschritt mit Herausforderungen einher, und den Moment, wenn aus dem Können eben doch wieder ein Müssen wird, kennen wir alle. Doch wie gesagt: Übergangsphase. Wir lernen das noch. cm ncm,,m mc.
Sorry. Die letzten paar Buchstaben hat mein Hund getippt, der über die iPad-Tastatur gelatscht ist. Ich gehe jetzt mal den Ball werfen.

In der letzten Folge „Digital ist besser“ verzweifelte Johnny Haeusler am Design moderner Betriebssysteme. 

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