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Kaffeeklatsch mit der NSA: So verpasst ihr eurer Lieblingstasse einen Internetanschluss

von Dominik Schönleben
Fitnesstracker, ihr könnt ab heute ausschlafen! WIRED Germany erfasst zusammen mit IXDS ab sofort die wirklich wichtigen Kennzahlen unseres Alltags. Daten über eine der besten, intimsten und heißesten Sache, die wir tun: Kaffee trinken. Mit diesem Set und unserer Anleitung kann jede Kaffeetasse ins Netz gehen.

Mit einem Gummiband bekommt die Tasse ihren Anschluss ans Internet der Dinge um den Bauch geschnallt. Ein paar Thermostate und Pflanzensensoren haben ihn schon, neuerdings auch erste Deckenlampen — nett, aber weit weniger revolutionär als versprochen. Es wird Zeit, dass wir und das Internet der Dinge selbst bauen. Deswegen stellen wir die Tinkercup vor, die erste Kaffeetasse mit Netzanschluss. In einer halben Stunde kann Sie jeder mit unserer Anleitung nachbauen.

Die Berliner Zukunftserfinder IXDS haben sie exklusiv für WIRED Germany entwickelt. Die beiden Bastler Nancy Birkhölzer und Reto Wettach gehören zu den wichtigsten Innovatoren und Vordenkern für 2015 und sind darauf spezialisiert Prototypen zu bauen. Als erste Kaffeetasse mit drahtlosem Netzanschluss überträgt ihre Tinkercup den Kaffee-Status ihrer Nutzer direkt ins Internet.

Jede beliebige Tasse kann mit dem Bausatz zu einer Tinkercup werden. Temperatur- und Kippsensor dran, fertig. In einer halben Stunde ist auch eure Kaffeetasse am Netz. Die wichtigsten Bauteile: Ein Spark.io-Chip, zwei Sensoren, ein Gummiband und eine heiße Tasse Kaffee.

#1 Besorgt euch die Bauteile: Alle Teile bekommt man im Set bei Tinkersoup.

Folgende Teile werden für die Tinkercup benötigt:
Spark Core
Widerstand (220 Ohm)
Temperatursensor (TMP36)
Keramik-Kondensator (10 nF)
6x Jumper Wires Standard M/M
3x Jumper Wires Standard M/F
Polymer Lithium Ionen Batterie (400mAh)
2x Pin header male
Breadboard mini

#2 Steckt alles zusammen. Die Tinkercup muss nach folgendem Bauplan konstruiert werden:

Der Spark-Netzwerk-Chip (1) muss von seinem mitgelieferten Bord (2) entfernt und in die Mitte des kleineren Boards (3) gesteckt werden.

Danach werden der Kippsensor (4) und ein Widerstand (5) auf das Board gesteckt. Die überstehenden Drähte am besten mit einer Schere abschneiden. Beim Kippsensor (4) muss darauf geachtet werden, dass der goldene Draht, der aus seinem Mittelpunkt kommt, in die Ecke des Boards gesteckt wird.

Als nächstes muss der Temperatursensor (6) vorbereitet werden: Dafür werden drei der längeren Kabel (7) auf die Kontakte gesteckt.

Für den Anschluss des Lithium-Ionen-Akkus (8) muss man zuerst von dem langen Streifen (9) zwei Kontakte abknipsen. Diese müssen auf die Kontakte am Ende des Kabels gesteckt werden.

Die einzelnen Komponenten müssen dann wie im Schaltplan gezeigt, durch die mitgelieferten kurzen Kabel (10) verbunden werden. Beim Temperatursensor ist es besonders wichtig, dass die flache Seite in Richtung Platine zeigt, sonst brennt er durch. Zuletzt befestigt man den Lithium-Ionen-Akku (8) am Board. Alternativ geht auch ein USB-Kabel als Stromquelle. Dann ist die Kaffeetasse allerdings nicht mehr mobil.

Das fertig gebastelte Board und der Akku können dann zusammen mit dem Temperatursensor mit einem Gummiband an der Tasse befestigt werden.

#3 Das Herz der Kaffeetasse ist der WLAN Chip Spark Core von Spark.io. Er muss mit dem WLAN verbunden werden. Dafür brauchst du ein Smartphone und die App Spark.io (iOSAndroid). Wie man seinen Spark Core mit der App verbindet, wird hier erklärt.

#4 Jetzt muss nur noch der Code auf den Chip übertragen werden. Dazu gehst du auf die Tinkercup-Seite, klickst dort auf „build you cup“ und überträgst, wie in Schritt vier beschrieben, den Code auf den Spark Core.

#5 Koch guten Kaffee und los gehts!

Die schlaue Tasse sammelt Daten über dein Kaffee-Trinkverhalten. Wenn du dich einloggst, kannst du dein Trinkverhalten mit dem der anderen Tinkercup-Nutzer vergleichen. Share ab jetzt deine Trinktemperatur und Kaffee-Menge, statt dich für den peinlichen, abendlichen Halbmarathon zu quälen.

Oder entwickle deine eigenen Tassen-Apps. Die Entwickler von IXDS haben die Tinkercup unter Open-Source Lizenz gestellt. Mit wenigen Codezeilen kann die Tasse so erweitert werden, dass dein Lieblingskollege benachrichtigt wird, wenn deine Tasse leer ist. Oder du bringst deine Kaffeemaschine dazu, automatisch Nachschub zu kochen. Vielleicht braucht deine Tasse auch eine eigene Homepage auf einer neuen .coffee-Domain. So oder so: Das Internet der Dinge hat mit der Tinkercup endlich eine wirklich nützliche Anwendung gefunden: Tassen ans Netz! 

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