Die Testpersonen steuerten die Roboter von ihren Wohnstätten in Italien, Deutschland und der Schweiz aus. Um den Telepräsenzrobotern ihre Befehle erteilen zu können, wurden den Probanden Kappen mit EEG-Sensoren aufgesetzt. Da mit dieser Technik nur sehr einfach Befehle umgesetzt werden können — wie beispielsweise das Lenken nach links und rechts — setzten die Wissenschaftler außerdem auf eine gewisse Eigenständigkeit der Robo-Helfer. Ein Video verdeutlicht das Prinzip: Der Mensch stellt sich vor, nach rechts zu fahren und der Roboter steuert daraufhin nach rechts, passt allerdings auch gleichzeitig die Richtung so an, dass Hindernisse umfahren werden.
Gernot Müller-Putz, seines Zeichens Leiter des BCI-Instituts an der Technischen Universität Graz, sagte dazu: „In den letzten fünf Jahren haben die Schnittstellen zwischen Gehin und Computer einen großen Schritt hinaus aus den Laboratorien und hinein in eher klinische beziehungsweise heimische Umfelder gemacht.“ Zum einen steigt die Effektivität dieser Technologie und zum anderen stellen sich die Wissenschaftler immer besser auf die Bedürfnisse von Menschen mit motorischen Einschränkungen ein.
Bis derartige gedankengesteuerte Hilfsroboter tatsächlich auf den Markt kommen, werden wohl noch einige Jahre vergehen. Der Fokus bei der Entwicklung EEG-basierter Gehirn-Computer-Schnittstellen liegt nämlich auf erschwinglichen Geräten, die meist nur eine bestimmte Aufgabe erfüllen können. Es müsse aber nach Meinung der Wissenschaftler langfristig darum gehen, qualitativ hochwertige Sensoren zu entwickeln, die in unterschiedlichen Geräten Anwendung finden könnten.