Der internationale Branchenverband International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) berichtet im „Global Music Report 2016“ von einem Umsatzzwachstum von 3,2 Prozent im vergangenem Jahr im Vergleich zu 2014.
Zu verdanken ist das dem Musik-Streaming-Hype, die Umsätze über Spotify und andere Anbieter sind um 45,2 Prozent gewachsen. Außerdem machen digitale Verkäufe mittlerweile 45 Prozent der Gesamteinnahmen aus, physische Verkäufe nur noch 39 Prozent.
Damit hat das digitale Geschäft erstmals den physischen Handel überholt. Bei den digitalen Einnahmen überwiegt der Download-Verkauf mit 45 Prozent, Streaming liegt mit 43 Prozent knapp dahinter. Schon im laufenden Jahr könnte Streaming sogar die Downloads überholen, heißt es im Bericht. 2015 zahlten 68 Millionen Menschen weltweit für ein Musik-Abo, ein Jahr davor waren es noch 41 Millionen.
Das leichte Wachstum auf einem Umsatz in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar ist laut dem Branchenverband der erste signifikante Zuwachs seit fast zwei Jahrzehnten. In 19 Märkten überwiegen die digitalen Downloads und Streams mittlerweile, so die IFPI. Die positive Entwicklung und die Dominanz der digitalen Kanäle bezeichnet der Verein als Meilensteine für die Musikindustrie.
Trotzdem findet IFPI-Chefin Frances Moore kritische Worte und nur bedingt Grund zu feiern: „Die Umsätze werden nicht fair an die Rechteinhaber zurückgezahlt.” Damit spielt die Branchenvertreterin auf YouTube und andere Videoportale an, wo Schätzungen zufolge 900 Millionen Nutzer kostenlos Songs streamen.
YouTube reagiert auf die indirekte Kritik mit der Aussage, bisher drei Milliarden US-Dollar an Künstler ausgezahlt zu haben. Zudem biete die Werbevermarktung allen, die ihre Stücke bei YouTube veröffentlichen, eine weitere Einnahmequelle.
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