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SoundHound-Sprachassistent: Ein Hund soll besser sein als Apples Siri

von Thorsten Schröder
Die Macher hinter der Lieder-Erkennungsapp SoundHound haben einen intelligenten Sprachassistenten vorgestellt, der Konkurrenten wie Siri, Cortana oder Google Now in den Schatten stellen soll.

Eine Unterhaltung mit Siri kann mühsam sein. Wenn man nicht den richtigen Ton oder den richtigen Satzbau trifft, bleibt die Sprachassistentin in Apples iPhone in vielen Fällen ratlos. Oft ist es deshalb noch immer schneller, die Suchanfrage gleich selbst bei Google oder Wikipedia einzutippen.

SoundHound hat darin ein Problem erkannt, das gelöst werden will. Die Firma hinter der gleichnamigen Erkennungs-App für unbekannte Lieder hat nun einen eigenen Assistenten vorgelegt, der Sprache deutlich besser verarbeiten können soll als die Kollegen von Apple, Microsoft und Google.

Hound soll in der Lage sein, komplexe Suchkriterien zu verstehen.

Fast zehn Jahre hat der Shazam-Konkurrent aus Santa Clara an dem Assistenten gearbeitet und ihm beigebracht, Kontext in Unterhaltungen zu verstehen und dem natürlichen Satzbau besser zu folgen. Hound, so der Name des Programms, soll so in der Lage sein, komplexe Suchkriterien ebenso zu verstehen wie Verneinungen und den Ausschluss bestimmter Eigenschaften. Sucht man etwa nach „Restaurants, die nicht chinesisch sind“, spucken bisherige Assistenten meist eben doch chinesischen Restaurants aus, während Hound die Anfrage richtig verstehen soll.

Traditionelle Spracherkennung zerlegt Töne in der Regel zunächst in Konsonanten und Vokale und wandelt die Eingabe in Schrift um, die dann an eine Analyse-Software weitergereicht wird. Entsprechend werden auch Fehler am Anfang der Kette nach hinten durchgereicht. Hound soll dagegen nach Angaben von Firmengründer Keyvan Mohajer beide Schritte simultan bewältigen — und so nicht nur genauer, sondern auch schneller sein als die Konkurrenz.

Der erste Praxistest vor Publikum war erfolgreich.

Der erste Praxistest vor Live-Publikum verlief erfolgreich. Sogar langen Aufforderungen wie denen, „Hotelzimmer zwischen 300 und 400 Dollar mit WLAN-Verbindung und Klimaanlage für drei Nächte ab Donnerstag“ oder „Restaurants in der Nähe der Golden Gate Bridge, die nach 21 Uhr geöffnet sind“ anzuzeigen, konnte der intelligente Assistent problemlos Folge leisten. Die einzige Beschränkung, so Mohajer bei der Präsentation, „ist mein Atem“.

Hound gibt es vorerst nur als englischsprachige Beta-Version für Android, eine iOS-Version ist in Planung. Die wird aber gegenüber Siri einen entscheidenden Nachteil haben: Während der Assistent auf Android per Sprache aktiviert werden kann, bleibt einem auf dem iPhone nur, die App von Hand zu öffnen. Per Home-Button wird man auch weiterhin nur den Apple-eigenen Assistenten erreichen.

Die Anwendung auf dem Smartphone soll für Hound ohnehin nur der Anfang sein. Über die Plattform Houndify können Entwickler die Technologie in ihre eigenen Produkte einbauen. Die Firma hofft so, ihren Assistenten schon bald auch in Autos, Videospielen oder Haushaltsgeräten nutzen zu können. 

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