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Auf Twitch könnt ihr jetzt anderen live beim Essen zuschauen

von WIRED Editorial
Futterneid? Dann hat Twitch genau das Richtige für euch. Seit Anfang Juli darf man auf der Streaming-Plattform nicht nur live kochen, zeichnen oder musizieren – sondern auch in die Welt senden, wie man sich mit Pizza, Tacos oder Chicken-Nuggets vollstopft. Noch kommt „Social Eating“ allerdings nicht so ganz in die Gänge.

Social Eating? Moment mal, war das nicht dieser neue Trend, wo man sich bei Leuten privat zum Abendessen einbuchen kann? Leider nein. Das war Social Dining. Social Eating hingegen ist eine neue Kategorie auf der Live-Streaming-Plattform Twitch. Streamer können hier live für ihre Zuschauer senden, wie sie Pizza, Tacos, Müsli oder was auch immer essen.

Die Erweiterung im Sendeplan wurde ganz still und leise schon Anfang Juli gelauncht. Sie ist ein weiterer Schritt von Twitch in Richtung eines Programms, das sich nicht nur um Computerspiele dreht. Bereits 2015 eröffnete die Plattform die Rubrik Twitch Creative, in der Streamer zeichnen, musizieren, kochen oder andere kreative Talente präsentieren können. Live zu essen, war laut den Richtlinien von Twitch bislang allerdings nicht vorgesehen.

Das ändert sich jetzt, weil die Community es so wollte, wie Twitch im FAQ zur neuen Kategorie erklärt: „Wir hören immer auf der Nutzerfeedback“, steht dort, „Social Eating wurde als Kategorien-Experiment eingeführt, um einen Raum für Inhalte zu bieten, die unsere Community nachgefragt hat.“

Social Eating kommt ursprünglich aus Südkorea, dort bekannt unter dem Namen Muk-Bang. Streamer schaufeln sich schon seit 2010 vor laufender Kamera Mengen an Essen rein, die eine sechsköpfige Familie über meherer Tage ernähren könnten. Mit gesunder Ernährung hat das wenig zu tun, aber es scheint die Zuschauer zu faszinieren. Bekannte Muk-Banger haben in Südkorea schon Celebrity-Status.

Twitch betont dagegen den sozialen Charakter des Anderen-auf-den-Teller-Guckens. Nachdem auf Twitch Creative bereits Kochvideos gestreamt werden können, sei es jetzt an der Zeit gewesen, auch das Essen via Live-Sendung zum interaktiven Erlebnis auszubauen, schreiben die Betreiber der Plattform. „Eine Mahlzeit zu genießen, während man jemand anderem beim Essen zuschaut, feiert etwas, das Menschen schon seit Äonen getan haben: Gemeinsam speisen.“ Die „Idee von Social Eating“ beziehe sich daher weniger auf das Essen an sich als auf ein Gefühl von Gemeinsamkeit. „Es ist wie ein Essen mit Freunden via Twitch!“

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Bislang ist die Kategorie allerdings noch in etwa so verlassen wie eine Pizzeria um 8 Uhr morgens. Zum Zeitpunkt dieses Artikels senden neun Streamer: Eine Chilenin zeigt, wie sie in einen Apfel beißt, ein australisches Model isst 24 Chicken Nuggets (87 Zuschauer). Ein anderer Streamer präsentiert im Splitscreen seinen Teller und sein Gesicht, während er einen Döner mit einer Dose Bier hinunterspült (vielleicht ist es auch ein Energy Drink, konnte man nicht so genau erkennen). Zum Vergleich: Allein in der Kategorie „Zeichnen“ auf Twitch Creative senden zu diesem Zeitpunkt simultan 14 Streamer.

Allerdings ist Social Eating derzeit noch in der Beta-Phase und erst seit wenigen Tagen online. Ob der Appetit groß genug sein wird oder ob Social Eating bald wieder aus dem Menu gestrichen wird, werden wir in ein paar Wochen sehen. 

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