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So wurde die brutalste Schlacht von Game of Thrones gedreht (VIDEO)

von Timo Brücken
In der neuen Folge von Game of Thrones kommt es zum finalen Kampf zwischen einigen der wichtigsten Charaktere der Serie. Und was für ein Showdown das ist: die teuerste Episode bislang und selbst für GoT-Verhältnisse außergewöhnlich brutal. Hier erfahrt ihr, wie die Schlacht gedreht wurde und was ihre historischen Vorbilder waren.

SPOILER-ALARM: Wer Folge neun der sechsten Game-of-Thrones-Staffel, The Battle of the Bastards, noch nicht gesehen hat, sollte an dieser Stelle aufhören zu lesen und sich zuerst die Episode anschauen. Wir haben euch gewarnt!

In der neuen Game-of-Thrones-Folge kommt, was kommen musste: The Battle of the Bastards, die Schlacht um Winterfell, der finale Kampf zwischen Sansa Stark und Jon Snow auf der einen und Erzbösewicht Ramsay Bolton auf der anderen Seite. Und was für ein Showdown das ist: mit zehn Millionen Dollar Produktionskosten und 25 Drehtagen die teuerste und aufwändigste Folge der Serie bislang – und in jedem Fall eine der brutalsten, selbst für bluttriefende GoT-Verhältnisse.

Ein kurzer Abriss der spektakulärsten Momente: Ramsay erschießt Rickon Stark vor Jons Augen, woraufhin der sich ganz allein einem Kavallerieangriff gegenübersieht, den er nur überlebt, weil die eigene Armee im letzten Moment von hinten zu Pferd heraneilt. Im folgenden Gemetzel türmen sich die Leichen pfeil- und schwertbedingt zu Bergen auf, die Stark-Armee wird von einem Wall aus Schilden und Speeren eingekesselt und kann nur entkommen, weil die Knights of the Vale (Danke, Sansa!) Reiter-von-Rohan-Style den Tag retten (Danke, Tolkien!). Ramsay flieht vom Schlachtfeld und will sich in Winterfell verschanzen, doch der Riese Wun Wun durchbricht das Tor und der Bolton-Bastard endet durch Sansas Hand als Hundefutter.

Alle werden denken, das war CGI. Aber das war es nicht!

Kit Harrington, Darsteller von Jon Snow in Game of Thrones

Wie sie all diesen blutigen Wahnsinn gedreht haben, verraten die GoT-Macher nun in einem Video. Demnach war die Schlacht um Winterfell die bislang größte Pferdeszene der Serie, mit insgesamt 80 eingesetzten Tieren. Genau wie die Kämpfer zu Fuß, von denen mehrere Hundert am Set waren, wurde die Kavallerie mit sogenannter Crowd Replication aber digital vervielfacht, um Armeen von mehreren Tausend Mann zu simulieren.

Gänzlich echt soll hingegen die Szene sein, die Jon Snow allein und zu Fuß zeigt, wie er sich einer Masse von Berittenen entgegenstellt. „Bis zur letzten Minute stand ich diesem Kavallerieangriff gegenüber, was wirklich beängstigend ist“, erklärt Darsteller Kit Harrington im Video. „Und auch ärgerlich, weil ich glaube, dass alle denken werden, das war CGI – und das war es nicht.“ CGI steht für Computer Generated Imagery, also im Computer erzeugte Bilder.

Kamerafahrten drehte die Crew mit sogenannten Tracking Vehicles, Land-Rover-Geländewagen mit ferngesteuerten Kameraarmen. Der Leichenberg bestand aus unzähligen Puppen, die allesamt die richtigen Uniformen, Banner und Waffen tragen mussten. Und die Szene, in der Jon im Hof von Winterfell auf Ramsay sitzt und auf ihn einschlägt, soll ganze zehn Drehstunden in Anspruch genommen haben. Warum das so war und weitere Details zum Dreh von The Battle of the Bastards gibt es im Video:

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Mashable hat außerdem zusammengetragen, welche historischen Vorbilder der Kampf um Winterfell hatte: 

Der Pfeilregen, den Ramsay auf Freund und Feind gleichermaßen niedergehen lässt, basiert etwa auf der Schlacht von Azincourt im Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich – wenn auch unter umgekehrten Vorzeichen. Während in Game of Thrones die zahlenmäßig überlegene Seite den Himmel mit Pfeilen verdunkelt, war es 1415 eine kleine englische Armee von Heinrich V., die so die größeren französischen Streitkräfte in Schach hielt.

Noch wesentlich älter ist hingegen die Umzingelungstaktik mit mehreren Reihen aus Schild- und Speerträgern, die zumindest im Fall von Game of Thrones immer enger rücken und die Eingekesselten aufspießen. Schon der chinesische General Sun Tsu soll sie im 5. Jahrhundert v. Chr. in Die Kunst des Krieges beschrieben haben und Hannibal besiegte mit ihr 216 v. Chr. in der Schlacht von Cannae die Römer. Weil es schwer ist, eine vollständige Umzingelung durchzuhalten, braucht es zu einer Seite ein Hindernis, gegen das der Feind gedrängt werden kann: normalerweise eine Felswand oder Stadtmauer – in Game of Thrones, gewohnt makaber, ein Berg aus Toten.

Und dann ist da noch der Last-Minute-Kavallerieangriff. Klingt zwar verdächtig nach Theodens Reitern aus Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs, ist aber auch in der nicht-fiktionalen Geschichte schon vorgekommen: In der Schlacht bei Waterloo, Napoleon Bonapartes berühmter finaler Niederlage, waren es preußische Reiter, die den Engländern im letzten Moment zur Hilfe eilten.

Orks oder Riesen dürften dabei allerdings keine Rolle gespielt haben.

Anfang des Jahres haben wir uns schon mit Fabian Wagner, Director of Photography bei Game of Thrones, über den Dreh des bis dahin spektakulärsten Gemetzels der Serie unterhalten: die Schlacht von Hardhome

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