Nach der ersten Ankündigung und Demonstration, war die Begeisterung über Microsofts HoloLens groß. Auf faszinierende Weise schafft es der Windows-Konzern mit der Augmented-Reality-Brille, Realität und digitale Illusion zu verschmelzen. Nahtlos wird etwa „Minecraft“ auf einen Wohnzimmertisch oder ein Architekturmodell in eine Häuserschlucht projiziert.
Doch nach dem ersten Ausprobieren, bemängelten viele Tester, dass die „erweiterte Wirklichkeit“ nicht in einem breiten Rundumblick, sondern nur einem enttäuschend schmalen Sichtfenster stattfindet. Schnell würde die Illusion beim Umherschauen gebrochen werden.
Tatsächlich beträgt das Sichtfeld, in dem Microsoft digitale Inhalte in den realen Blick projiziert, gerade einmal um die 30 mal 17,6 Grad. Virtual-Reality-Brillen wie Oculus Rift oder Project Morpheus erreichen dagegen bis zu 100 mal 100 Grad. Wie begrenzt diese Sicht ist, das erprobte Oliver Kreylos von der University of California. Dazu hat sich der Forscher in ein VR-Cave begeben — ein Raum, in dem virtuelle Realitäten um den Nutzer herum erzeugt werden. Hier arbeitet Kreylos zunächst mit einer voll umfänglichen Simulation und dann mit dem Ausschnitt, den HoloLens darstellen würde.
Von einem riesigen Erdball oder der düsteren Marsbasis aus „Doom 3“ bleiben da gerade einmal schmale Balken. Einem virtuellen Abbild seiner selbst, kann Kreylos nicht ins Gesicht schauen, ohne den Avatar über der Brust abzuschneiden. Mit HoloLens effektiv zu arbeiten oder gar zu spielen, scheint bei diesem Anblick frustrierend und eher unrealistisch. Dass sich das Sichtfeld von HoloLens bis zur finalen Fassung der Augmented-Reality-Brille noch verbessern würde, hat Microsoft schon ausgeschlossen.