„Heute ist ein Tag, der die Luftfahrt verändern wird“, sagte Frank Anton, Leiter der Siemens-Abteilung eAircraft nach dem Präsentationsflug des knapp 1000 Kilogramm leichten Elektroflugzeugs Extra 330LE am vergangenen Montag.
Dieser wurde vom Flugplatz Schwarze Heide im Kreis Wesel in Nordrhein-Westfalen gestartet und zeigte das Potenzial eines von Siemens entwickelten Elektromotors für Flugzeuge, der nur 50 Kilogramm schwer ist und mit 260 Kilowatt Dauerleistung angetrieben wird. Das sei fünfmal so viel wie bei vergleichbaren Antrieben, erklärte Siemens. Der Jungfernflug mit einer umgebauten, nahezu lautlosen Extra 300 hatte schon zehn Tage vorher stattgefunden.
Siemens-Technikvorstand Siegfried Russwurm nannte den erfolgreichen Testflug einen „Meilenstein auf dem Weg zur Elektrifizierung der Luftfahrt“. Flugzeuge mit Hybridantrieb sollen leiser sein, deutlich weniger Treibstoff verbrauchen und den CO2-Ausstoß verringern.
Siemens will nun in Kooperation mit Airbus entsprechende Modelle entwickeln, die sowohl einen Verbrennungs- als auch einen Elektroantrieb besitzen. „Bis 2030 erwarten wir erste Maschinen mit bis zu 100 Passagieren und rund 1000 Kilometern Reichweite“, sagte Anton.
In der jüngeren Vergangenheit demonstrierten schon Airbus mit seinem zweisitzigen Elektroflugzeug E-Fan, das 2015 den Ärmelkanal überflog, und das Solarflugzeug Solar Impulse 2 alternative Lösungen für die Fliegerei. Auch die NASA plant ein vollständig elektrisches Testflugzeug.
Der Vorstoß von Siemens ist nun ein wichtiger Schritt, um Elektroflugzeuge auch für den Passagiertransport fit zu machen.
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