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Lernende Maschinen, Autos ohne Lenker: Die Google-Gründer erklären, wo ihre Reise hingehen soll

von Timo Brücken
Lernende Maschinen, autonome Autos und Computer, die so winzig sind, dass man sie kaum sehen kann: In einem Essay und vor ihren Aktionären erklären die Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page, wie sie ihr Unternehmen in die Zukunft führen wollen — und wie es zu dem wurde, was es heute ist. Über die scharfen Attacken eines Konkurrenten verloren beide dabei kein Wort.

Als Google 1998 gegründet wurde, hätten einfach alle Bedingungen gestimmt, schreibt Brin, mittlerweile Leiter der Spezialprojekte-Sparte Google X, in seinem Essay. „Wie andere Firmen profitierten wir damals enorm von der wachsenden Power und den gleichzeitig sinkenden Kosten von Computern, und von der beispiellosen Verlagerung von Informationen ins Internet.“ Das alles habe ein Maß an Fortschritt und Möglchkeiten losgetreten, das ihn bis heute fasziniere. „Ich hätte zum Beispiel niemals gedacht, dass wir einen Computer bauen würden, der in eine Kontaklinse passt.“ Ein Gadget, das es mitlerweile gibt und mit dem Google den Blutzucker bei Diabetikern überwachen will.

Wir wollen die Straßen sicherer und Transportmittel erschwinglicher und zugänglicher machen.

Sergey Brin, Google-Co-Gründer

Aber bei weitem nicht Brins Lieblingsprojekt. Als wirklich „close to my heart“ bezeichnet er ein anderes Baby seiner Forschungsabteilung: Googles selbstahrendes Auto. „Wir möchten die Straßen sehr viel sicherer und Transportmittel sehr viel erschwinglicher und zugänglicher machen, auch für Menschen, die selbst nicht Auto fahren können.“ Möglich gemacht hätten das die enorme Rechenpower und fortschrittliche Sensoren, die vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen seien.

Autonome Maschinen, die nicht nur selbständig fahren, sondern lernen oder gar „denken“ können sollen. Darin sieht Brins Co-Gründer und Google-CEO Larry Page die Zukunft seines Konzerns. Zumindest nutzte er das Thema kürzlich, um die etwa 200 Aktionäre zu umwerben, die in Google-Hauptquartier nach Mountain View gekommen waren. „Es ist verblüffend, wozu Computer bei Übersetzungen, Suchen und im Umgang mit Fotos schon imstande sind.“ Google stehe bei denkenden Maschinen zwar noch ganz am Anfang, aber das langfristige Ziel sei es, „jeden zu ermächtigen, die Aufgaben zu erledigen, die er erledigen will — mithilfe eines Computers, der einen Großteil der Arbeit macht.“

Es ist verblüffend, wozu Computer bei Übersetzungen, Suchen und Fotos schon imstande sind.

Larry Page, Google-CEO

Eine nette Zukunftsvision, deren Verwirklichung laut Executive Chairman Eric Schmidt aber vor allem von den Massen an Nutzerdaten profitiert, die Google hortet, darunter der Großteil aller weltweiten Suchanfragen. Und mit denen verdient das Unternehmen nach wie vor einen Großteil seines Geldes, schön klingende Forschungsprojekte hin oder her. Gerade erst hat Apple-CEO Tim Cook die Konzerne des Silicon Valley für ihre Datensammelwut gescholten. „Sie verschlingen alles, was sie über euch erfahren können und versuchen, es zu Geld zu machen“, sagte er in einer Rede. Zwar ohne Namen zu nennen, aber neben anderen ganz klar auch an Google gerichtet. Dessen Gründer verlieren zu diesem Thema hingegen kein Wort, Brin lobt die Suchmaschine lediglich als „universelles Tool, um alles Wissen der Welt zu dir nach Hause zu bringen.“ Klar, das klingt ja auch viel schöner. 

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