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Diese Drohne könnte schiffbrüchige Flüchtlinge retten

von Dominik Schönleben
Bis Rettung eintrifft, ist es auf hoher See oft schon zu spät. Dieses Problem könnte das Drohnen-Konzept SEA-EYE lösen: Per Infrarotkamera und systematischer Abtastung soll eine Armada aus Drohnen Vermisste aufspüren und ihnen direkt zur Hilfe eilen.

Drohnen liefern wohl bald unsere Pakete aus, dabei könnten sie stattdessen auch Menschenleben retten. Das Drohnen-Konzept SEA-EYE von Albrecht Küchler soll Seerettungen erfolgsversprechender machen: „Auf dem Meer ist es nicht ohne weiteres möglich, mit verschiedenen Schiffen eine Suche zu koordinieren — bis es soweit ist, vergeht aber sehr viel Zeit“, sagt der Industriedesigner. Meist werden dann Schiffe verschiedener Länder losgeschickt, um die Seebrüchigen in internationalen Gewässer zu finden.

Weitaus effektiver wäre es, meint Küchler, eine systematische Suche per Drohne durchzuführen: „Oft gibt es nicht genug Schiffe in dem Gebiet, wo ein Vermisster vermutet wird.“ Die Drohnen wären dann einfach Teil der Notfall-Ausrüstung jedes Schiffs. Gibt es einen Notruf, werden sie in die Luft geschickt und koordinieren automatisch eine Suche. Das könnte vor allem angesichts der Flüchtlingsströme, die derzeit über Mittelmeer kommen eine gute Ergänzung dazu sein, ständig mit Booten an den Grenzen zu patrouillieren.

Doch die Drohnen wären nicht nur schneller beim Absuchen großer Flächen mit Infrarotkameras, sondern könnten auch direkt eingreifen, wenn sie Menschen in Not entdecken. Schneller als jeder Rettungsschwimmer würden sie über den im Wasser treibenden Menschen selbstaufblasende Rettungsringe abwerfen. Keine endgültige Rettung — doch es könnte die Zeit überbrücken, bis ein Schiff eintrifft.

Zwei Rettungsringe soll die knapp einen Meter breite und acht Kilo schwere Drohne an Bord haben. Mit sechs Rotoren wird der Hexacopter in der Luft gehalten. „Die Aufleger sind geformt wie Flügelprofile, weil die Drohne dadurch im Geradeausflug effizienter unterwegs ist, da so mehr Auftrieb generiert wird“, erklärt Küchler sein Konzept. Die Rotoren müssten so weniger leisten und die Drohne bleibe so bis zu Windstärke sechs oder sieben einsatzfähig.

Noch fliegt SEA-EYE nicht, die Rettungsdrohne ist nur ein Konzept, das Küchler als Teil seiner Diplomarbeit entwickelt hat. Doch er möchte seine Idee Realität werden lassen und stellt sie deshalb auf Fachmessen vor, zuletzt etwa auf den Designer's Open in Leipzig. Als nächstes will der Industriedesigner eine Crowdfunding-Kampagne starten, um seinen Traum von der autonomen Rettungsdrohne zu finanzieren. 

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