Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Neue Studie: Der technische Fortschritt bringt mehr neue Jobs als er vernichtet

von Moritz Geier
Roboter stehlen eure Jobs? Quatsch, behaupten die Autoren einer neuen Studie. Ihre These: Roboter übernehmen mühsame Arbeiten und schaffen damit Platz für neue Jobs im Dienstleistungssektor. Die Studie entstand im Auftrag eines Unternehmens für Wirtschaftsberatung.

Roboter hier, Algorithmen da: Die rapide technische Entwicklung lässt es derzeit nur wie eine Frage der Zeit erscheinen, wann Maschinen alle unsere Jobs übernehmen. Seit der Industriellen Revolution kennt die Menschheit die Angst, einfach ersetzt zu werden. Doch die Beratungsfirma Deloitte will jetzt in einer Studie etwas ganz anderes herausgefunden haben. Ihre These lautet: Technologie sei kein Jobvernichter, sondern im Gegenteil eine „große Arbeitsbeschaffungsmaschine“.

Der Wohlstand schuf neue Ansprüche — und diese Ansprüche neue Jobs.

Wie der Guardian berichtet, durchforsteten die Autoren um Deloitte-Chefvolkswirt Ian Stewart Volkszählungsdaten aus England und Wales, beginnend mit dem Jahr 1871. Die Debatte um die Auswirkungen maschineller Entwicklung sei verzerrt worden, argumentieren sie, weil der Verlust von Arbeitsplätzen leichter wahrzunehmen sei als das beschäftigungswirksame Potenzial, das technische Erfindungen mit sich brächten. „Der vorherrschende Trend von schrumpfenden Beschäftigungszahlen in der Landwirtschaft und Warenproduktion wird durch ein schnelles Wachstum im Dienstleistungssektor — sei es in der Pflege- oder Technologiebranche, im kreativen oder gewerblichen Bereich — mehr als kompensiert“, heißt es in der Studie.

So habe sich zum Beispiel das Kneipenpersonal seit den Fünfzigerahren vervierfacht. Auch die Zahl von Friseuren sei in diesem Jahrhundert deutlich gestiegen. Und Lehrberufe verzeichnen einen Anstieg um ganze 580 Prozent im Zeitraum zwischen 1992 und 2014. Die Autoren schließen daraus, dass die technische Entwicklung die Kaufkraft der Bevölkerung gestärkt habe. Der Wohlstand habe neue Ansprüche geschaffen — und diese Ansprüche neue Jobs.

Den Verlust bestimmter Arbeitsplätze bedauern die Deloitte-Leute nicht. Stewart und seine Kollegen glauben nicht, dass Menschen an ausgestorbenen oder aussterbenden Jobs wie Maschinenschreiber oder Näher festhalten sollten. „Maschinen werden mehr monotone und mühsame Arbeiten übernehmen, aber sie scheinen heute nicht kürzer davor zu stehen, den Bedarf menschlicher Arbeit auszulöschen, als zu irgendeinem Zeitpunkt innerhalb der letzten 150 Jahre“, schreiben sie. 

GQ Empfiehlt