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Runtastic-Gründer Florian Gschwandter will Vollgas geben

von Gründerszene
Runtastic-Chef Florian Gschwandter resümiert bei Gründerszene, was nach dem Adidas-Exit seines Unternehmens passierte. Statt sich auszuruhen, gibt er Vollgas.

Im August vergangenen Jahres war es die Knallermeldung: Das österreichische Fitness-Startup Runtastic wird von Adidas für 220 Millionen Euro übernommen. Viele Gründer steigen nach dem Exit aus dem operativen Geschäft aus, lassen es sich einfach mal gut gehen oder widmen sich neuen Projekten – nicht so Florian Gschwandter. Der CEO von Runstatic hat stattdessen noch einmal eins oben drauf gepackt. Er treibt mehr Sport, hat den Workload fürs Unternehmen erhöht und ist auch noch an anderen Startups beteiligt. Aber der Vollblut-Sportler und Geschäftsmann fühlt sich pudelwohl mit der 24/7-Action.

Im Interview erzählt Gschwandter, wie die Zusammenarbeit mit Adidas aussieht und wie sich sein Privat- und Berufsleben seither verändert hat.

Mit Eurem 220-Millionen-Exit habt ihr als österreichisches Startup für Aufsehen in der Szene gesorgt. Was hat sich seitdem getan?
Gschwandter:
Da gibt einiges zu erzählen (lacht). Aber ich kann erst mal guten Gewissens sagen, dass es sehr gut läuft. Davon bin ich selber überrascht, denn man weiß ja nie, was nach dem Exit passiert. Der Ansatz war von Anfang an, dass Runtastic mit den bestehenden Produkten weiter macht. Auf der anderen Seite versuchen wir aber unser Know-How aus dem Digital-Bereich bei der neuen Mutter einzubringen. Ich will es nicht Integration nennen, aber wir schauen, wo es den Link zu Adidas gibt. Wir arbeiten daran, dass unsere Technologie mit der Hardware interagieren kann.

Wie könnte denn die Zusammenarbeit genauer aussehen?
Bisher hat sich noch nichts an unserem Produktportfolio verändert. Wir denken die Dinge jetzt aber größer. Wir überlegen uns, wie man den smarten Laufschuh connecten könnte oder man Feedback vom Lauf-Shirt bekommt. Es geht nicht nur darum adidas allein zufrieden stellen, sondern wir wollen unsere Produkte weiter entwicklen, Digital und Offline zusammen bringen. Zusammen gehen wir der Frage nach, wie schaut die digitale Zukunft aus? Was können wir leisten und was Adidias?

Was hat sich für Deinen Arbeitsalltag durch die Übernahme verändert?
Ich bin weiterhin zu 100 Prozent operativ für Runtastic tätig. Es ist eher noch mehr Workload dazugekommen, etwa zehn Stunden in der Woche. Das Blödeste, was dir passieren kann, ist, dass du nach dem Exit viel Geld hast und keine Aufgabe mehr. Es passt jetzt einfach super vom Themenfeld zusammen. Es fühlt sich aber nicht so an, als ob ich jetzt Mitarbeiter wäre.

Wie hast Du Dich damals beim Exit gefühlt?
Daran erinnere ich mich gern. Ich habe einige Zeit gebraucht, zu realisieren, wie groß Runtastic geworden ist. Und dass so ein Exit nichts Normales ist. Umgekehrt fasziniert mich jetzt die Frage, ob man sich dadurch auch verändert. Es melden sich Leute plötzlich bei Dir, man bekommt mehr Aufmerksamkeit. Das war erstmal cool, vor allem in der Startup-Szene in Österreich.

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Du hast neben dem Job immer viel Sport gemacht. Hat sich privat bei Dir denn nichts verändert?
In privater Hinsicht hat sich nur wenig verändert, obwohl ich meistens schon um sieben im Büro bin. Man muss aber aufpassen, dass alles in der Balance bleibt. Die letzten 16 Tage habe durchgehend Sport gemacht. Ich war noch nie so fit im Leben. Es ist eine Ausrede, dass man keine Zeit mehr für Fitness hat. Man muss sich die Zeit einfach nehmen. Wenn ich körperlich fitter bin, dann korreliert das mit meiner Leistung im Job. Der eine braucht das, um kreativ zu sein – so geht es mir – ein anderer braucht es, um Abstand vom Beruf zu bekommen.

Auf deiner Facebook-Seite sieht man dich mit einem Sportwagen herumflitzen. Hast Du Dir nicht nach dem Exit auch etwas mehr geleistet?
Ich hab mir meinen Porsche schon vorher gekauft (lacht). Ich habe eine Vorliebe für Sport und Speed. Vor Kurzem war ich das erste Mal am Hockenheim Ring. Ich mache da viel in der Richtung, aber ich habe nicht großartig mein Leben verändert. Es war vorher super und es ist auch jetzt so. Es ist schön, wenn man sich viel leisten kann, aber die anderen Gründer und ich sind die gleichen Menschen geblieben. Wir haben jetzt allerdings mehr Beteiligungen, sind in elf Startups involviert und unterstützen die Szene in Österreich. Außerdem muss ich mal schauen, dass ich eine neue Wohnung bekomme. Ich wohne noch immer in der alten Studentenwohnung.

Dieser Artikel ist zuerst bei Gründerszene erschienen. Das Original findet ihr hier

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