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re:publica 15 / Keynote: Staatsgrenzen müssen neu definiert werden

von Martin Wiens
James Bridle macht in seinen Arbeiten Dinge sichtbar, die unsichtbar sind und eigentlich geheim bleiben sollten. Der Journalist, Künstler und Technologieexperte hielt auf der re:publica einen Vortrag mit dem Titel „Living in the electromagnetic spectrum“. 

Dort stellte er seine Werke vor, darunter das „Rainbow Plane“. In Kiev, Ukraine, zeichnete er die regenbogenfarbenen Umrisse einer Aircraft auf den Boden — aus der Sicht eines Satelliten. Auch die Anwesenheit von Drohnen thematisiert der Künstler, indem er sie erst mittels elektronischer Hilfsmittel ausfindig macht und dann in weißen Umrissen auf öffentlichen Plätzen abbildet. Damit will er ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Überwachung schon jetzt gegenwärtig ist. Immerhin können Drohnen auch aus riesigen Höhen unbemerkt gestochen scharfe Bilder von der Umgebung schießen.

Hinzu kommt laut Bridle auch, dass sämtliche Onlineaktivitäten der Bürger in Big-Data-Pools fließen. Dadurch entstehe eine neue Identität, die alle bisherigen Konzepte von nationaler Zugehörigkeit auf den Kopf stelle. Er selbst sagt gerne über sich, dass er ein „Bürger des Internets“ ist. Staatsbürgerschaften würden heute zunehmend von Algorithmen geprägt, was Bridle als „Algorithmic Citizenship“ bezeichnet. Dieses Konzept mache es aber notwendig, das bisherige Verständnis von Staatsbürgerschaften und –grenzen zu überdenken. Und damit auch die Welt als Ganzes.

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