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US-Soldaten sollen Roboterarme für treffsicheres Schießen bekommen

von Silvia Weber
Die US-Army testet einen Roboterarm, der Soldaten beim Zielen vom Zittern abhalten soll. Beim Abfeuern von Handfeuerwaffen soll sich so die Treffsicherheit erhöhen.

Ursprünglich wurde der Außenskelett-Arm aus Kohlefaser zur Rehabilitation von Schlaganfall-Patienten entwickelt. Nun aber verspricht sich das US-Militär einen weiteren Nutzen davon: Er soll dafür sorgen, dass Soldaten nie mehr ihr Ziel verfehlen, wenn sie schießen. Wissenschaftler des Army Research Laboratory testen den Roboterarm derzeit.

Das Skelett kann ein Zittern im Arm nachvollziehen, das man selbst wahrscheinlich nicht einmal wahrnimmt.

Dan Baechele

Dan Baechele, Leiter des Projekts Mobile Arm eXoskeleton for Firearm Aim Stabilisation (Maxfas), vergleicht die Funktionsweise mit der Bildstabilisierung in einer Fotokamera. „Maxfas gewährt in kritischen Momenten des Zielens und Schießens dasselbe Maß an Stabilisierung für den gesamten Arm“, erklärt er im Wissenschafts-Blog des US-Verteidigungsministeriums. „Das Maxfas-Außenskelett kann ein Zittern im Arm nachvollziehen, das man selbst wahrscheinlich nicht einmal wahrnimmt.“

Beschleunigungsmesser und Gyroskope am Unter- und Oberarm des Schießenden zeichnen das Zittern auf und leiten die Daten an Microchips weiter. Anschließend werden Kraft-Intervalle zurückgeschickt, um dem Zittern entgegenzuwirken, ohne den Arm des Schießenden in seiner Bewegungsfreiheit einzuschränken. So soll die Zielgenauigkeit erhöht werden — möglicherweise sogar auch nachdem der Roboterarm bereits abgenommen wurde. In diesem Fall könnte das Gerät zum effektiveren Schießtraining eingesetzt werden.

Momentan hängt der Roboterarm noch an diversen Motoren und einem Netzgerät im Labor. Baechele hält es aber für realistisch, dass es irgendwann eine tragbare, kabellose Version geben wird, die Soldaten im Einsatz verwenden können. 

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