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Rettungsweste, Zelt und Schlafsack in einem: Designjacken für Geflüchtete

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Für die Designerin Angela Luna ist Kleidung mehr als nur Fashion. Sie hat eine Kollektion für Menschen auf der Flucht entworfen: Die Jacken sind so konzipiert, dass sie bei Bedarf als Schlafsack, Rettungsweste oder Zelt Schutz bieten können. Mode als Aktivismus – daran finden immer mehr Nachwuchsdesigner Gefallen.

„Ich habe einmal nachts Stunden damit verbracht, im Netz Artikel über die Flüchtlingskrise zu lesen“, sagt die Modedesignerin Angela Luna, Absolventin der Parsons School of Design in New York. „Als wir dann am nächsten Tag in der Klasse saßen und über Dinge wie die neue Prada-Kollektion sprachen, fragte ich mich: Wie können wir hier alle rumsitzen und so tun, als würde nichts passieren und Menschen auf der anderen Seite der Welt nicht sterben?“

Also entwickelte sie für ihre Abschlussarbeit eine Unisex-Kleiderkollektion namens Adiff, immer mit der Frage im Hinterkopf: Wie kann Mode dazu beitragen, Menschen auf der Flucht zu helfen?

Das Ergebnis: eine Serie von sieben Multifunktionsjacken, die geflüchteten Menschen Schutz und Komfort bieten. Je nach Modell können die aus reiß- und wetterfesten Materialien bestehenden Jacken und Oberteile als Schlafsack, Rucksack, Kinder-Rückentrage, Rettungsweste und sogar als Zelt für zwei bis sechs Personen verwendet werden.

Nachdem Luna im Frühjahr ihren Design-Abschluss gemacht hat und für ihr Projekt unter anderem mit dem Parsons' Designer of the Year Womenswear Award ausgezeichnet wurde, möchte sie Adiff nun auch wirklich auf den Markt bringen. Derzeit spricht sie deswegen mit Textilherstellern und Lieferanten. Auch Hilfsorganisationen wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und das International Rescue Committee (IRC) haben schon Interesse signalisiert.

„Ich habe lange Zeit ignoriert, was auf der Welt vor sich geht, und ich kenne viele Leute, die das immer noch tun“, sagt Luna. Sollte ihr Projekt Leute dazu bewegen, sich mit der Flüchtlingsproblematik auseinanderzusetzen, sei ihre Arbeit schon ein Erfolg.

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Luna ist nicht die erste Designerin, die Mode und Aktivismus verknüpft. Studenten des London Royal College of Art haben etwa den Prototyp einer Multifunktionsweste entwickelt, die zum Schlafsack oder Zelt umgebaut werden kann.

Im Gegensatz zu Lunas Kollektion, die sich für jede Jahreszeit eignet, ist die Flüchtlingsjacke der Londoner Studenten jedoch vor allem für die Sommermonate konzipiert worden. Außerdem dürfte sie kaum über ihren bisherigen Ideenstatus hinauskommen: Eine Kickstarter-Kampagne, mit der die Massenproduktion angeschoben werden sollte, ist gescheitert.

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