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Versailles, Südkorea, Disneyland: An diesen Orten sind Selfie-Sticks verboten

von Marius Münstermann
Nach einem Zwischenfall in einer Achterbahn verbietet Disney künftig das Mitführen von Selfie-Sticks auf Fahrgeschäften in seinen Parks. Damit erweitert sich die Liste der Orte, an denen die Teleskopstangen zum Selbstfotografieren unerwünscht sind.

Normalerweise ist das Aufregendste für Fahrgäste im California Screamin' Coaster die fast senkrechte Talfahrt, bei der die Achterbahn im Disneyland-Freizeitpark California Adventure auf 100 km/h beschleunigt. Vergangenen Mittwoch jedoch sorgte ein Fahrgast jedoch für eine ganz besondere Fahrt. Am höchsten Punkt der Achterbahn zog der Mann seinen Selfie-Stick, um sich selbst zu fotografieren. Eine Sicherheitskamera filmte ihn dabei, Das Personal stoppte die Fahrt und evakuierte die Gäste.

Zwar konnte der Fahrbetrieb nach zwei Stunden wieder aufgenommen werden. Disney reagierte nun jedoch auf den Vorfall und wies sein Personal an, in Fahrgeschäften ein generelles Selfie-Verbot durchzusetzen. So wie andere Gegenstände müssen die Teleskopstangen für Selbstportraits zukünftig vor der Fahrt abgegeben werden.

Mit diesem Schritt reihen sich Disneys Freizeitparks in eine Reihe von Orten ein, an denen Selfie-Sticks nicht erlaubt sind. WIRED gibt euch einen Überblick, wo ihr eure Selfie-Sticks besser nicht auspacken solltet:

#1 Museen und historische Stätten
Ob Schloss Versailles, die Verbotene Stadt in Peking oder das Kolloseum in Rom — an vielen historischen Orten sind Selfie-Sticks schon verboten. Auch Museen haben sich dem Verbot angeschlossen, etwa das Metropolitan Museum of Art in New York, die Albertina in Wien, das Hirshhorn Museum in Washington D.C., das Museum of Fine Arts in Houston oder das Smithsonian Institute in Washington, der größte Museumskomplex der Welt. Grund ist hier meist die Angst, dass unvorsichtige Nutzer mit den Stangen wertvolle Gemälde oder andere Ausstellungsstücke beschädigen könnten. „Wir wollen nicht alle unsere Ausstellungsstücke unter Glas verpacken“, begründete Deborah Ziska, Pressesprecherin der National Gallery in Wahsington, das Verbot gegenüber der New York Times. Auch sei das Museumserlebnis für andere Besucher beeinträchtigt.

#2 Konzerthallen, Fußballstadien und andere öffentliche Veranstaltungen
Ähnlich argumentieren in England viele Konzertveranstalter. Der Betreiber der größten Konzerthalle des Landes, der O2 Arena in London, hatte Anfang des Jahres ein entsprechendes Verbot ausgesprochen, um den Besuchern ein ungetrübtes Musik- und Showerlebnis gewährleisten zu können. Andere Veranstalter, etwa die Betreiber der Wembley-Arena, zogen nach.

Auch in vielen Stadien der Premier League, der englischen Profifußballliga, sind Selfie-Sticks seit einigen Monaten unerwünscht, etwa bei Heimspielen von Arsenal London, Manchester United und den Tottenham Hotspurs. Den Anstoß zu dem Verbot hatte ein Tottenham-Fan gegeben, der sich bei seinem Club beschwerte, dass das um sich greifende Selfie-Stick-Phänomen ihn beim Fußballschauen behindere.

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Anfang des Jahres hatten schon mehrere brasilianische Fußballclubs Selfie-Stick-Verbote erlassen — allerdings nicht, um ihren Zuschauern freie Sicht zu garantieren, sondern aus Angst, die Stangen könnten von rivalisierenden Fans als Waffen missbraucht werden.

Neben den Veranstaltern des Karnevals in Rio listet auch das Coachella Valley Music and Arts Festival in Kalifornien Selfie-Sticks in diesem Jahr auf seiner Website als verbotene Gegenstände auf. Die Veranstalter bezeichnen die Selbstportrait-Vorrichtungen als „Narsisstics“, frei übersetzt: „Narzisten-Stangen“.

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Auch das Ultra Music Festival in Miami, eines der weltweit größten Festival für elektronische Musik, schloss sich dem Verbot an. Auf Twitter verkündeten die Veranstalter: „Wir werden sie euch abnehmen und uns vermutlich über euch lustig machen.”

#3 Südkorea
Schon im November vergangenen Jahres erließ Südkoreas Ministerium für Wissenschaft, ICT und Zukunftsplanung eine Maßnahme, die den Verkauf und die Nutzung nicht-autorisierter Selfie-Sticks hart bestraft. Deren BlueTooth-Verbindung könne nämlich die Funktion anderer elektronischer Geräte, die dieselbe Frequenz benutzen, beeinträchtigen. Außerdem gab das Ministerium an, dass es sich um die Gesundheit der Bevölkerung aufgrund der vermehrten BlueTooth-Strahlung sorge. Obwohl es keine Studien gibt, die eine derartige Gesundheitsgefahr belegen, müssen in Südkorea alle BlueTooth-fähigen Geräte zertifiziert werden. Verkäufern und Nutzern von nicht-zertifizierten Selfie-Stangen droht eine Strafe von 30 Millionen Won, umgerechnet mehr als 24.000 Euro.

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Übrigens: Der Selfie-Vorfall im California Screamin' Coaster wurde zuerst durch Tweets anderer Fahrgäste bekannt. Ein Twitter-Nutzer namens Abbi schrieb: „We just got emergency evacuated from California Screamin this is so scary.“ Zumindest auf ihre Handys müssen Besucher bei der Achterbahnfahrt also nicht verzichten. Das Selfie-Stick-Verbot gilt ebenfalls nur für die Fahrgeschäfte, im Rest der Vergnügungsparks dürfen Besucher auch weiterhin munter Selbstportraits schießen. 

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