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Tim Cook und Eric Schmidt duschen neuerdings bei diesem Startup

von Thorsten Schröder
Nebel statt Strahl: Das Startup Nebia will den Duschkopf neu erfinden und den Wasserverbrauch reduzieren. Das Silicon Valley duscht begeistert mit.

Die Marketing-Strategie von Nebia ist zugegebenermaßen etwas ungewöhnlich: Neue Investoren lädt das Startup erstmal zu einer Dusche ein. Denn das ist der Ort, den die winzige Firma aus San Francisco sich für die nächste große Revolution ausgesucht hat.

Nebia — der Name ist eine Anlehnung an das italienische Wort für Nebel — hat einen Duschkopf erfunden, der Wasser sparen soll. Und inzwischen haben die größten Namen des Silicon Valley bei der Firma geduscht: Tim Cook gehört ebenso zu den ersten Investoren wie der Alphabet- und Google-Chairman Eric Schmidt.

Der Nebia-Duschkopf sieht in etwa aus wie eine kreisrunde Straßenlampe, die am Fuß eines iMac hängt. Aber das Startup verspricht, den Wasserverbrauch um ganze 70 Prozent reduzieren zu können. Der Trick: Das Wasser wird von Zerstäubern in Millionen winziger Tröpfchen aufgebrochen. Das soll die Fläche, auf der es landen kann, um das Zehnfache erhöhen und die Dusche effizienter machen. Statt rund 75 Litern werden mit der Technologie nur noch etwa 22 Liter pro Duschgang verbraucht.

Dass das besonders im dürregeplagten Kalifornien auf Begeisterung stößt, überrascht nicht. „Nebia hat das Potenzial, wirklich transformativ zu sein“, heißt es von der Schmidt Family Foundation, die der Google-Manager als Nebenprojekt gegründet hat, um sich für Nachhaltigkeit und Umweltschutz einzusetzen.

Die Idee für den Nebel-Duschkopf kam Nebia-Gründer Carlos Gomez Andonaegui vor fünf Jahren, während er einen Health-Club in Mexiko besuchte, der über Wassermangel klagte. Gemeinsam mit seinem Vater bastelte Gomez Andonaegui einen Prototyp, zog nach San Francisco und suchte sich Mitgründer: Philip Winter steckt hinter dem Startup Toilets for People, das wasserlose Toiletten für Entwicklungsländer baut, Gabriel Parisi-Amon war zuvor bei Apple mitverantwortlich für die iPhone-Logistik.

Seit Oktober testet das Startup seine Duschköpfe, unter anderem in den Fitnessstudios von Equinox, auf dem Apple-Campus, bei Google und in Einrichtungen der Stanford University. Das Patent für die Technologie, die sich auch bei der Luftfahrt bedient, steht noch aus.

Ganz auf die großen Namen will sich das Team aber offenbar nicht verlassen: Seit Dienstag läuft die dazugehörige Kickstarter-Kampagne. Das Ziel war nach wenigen Stunden erreicht. Ab Mai 2016 soll der Duschkopf für 399 Dollar zu haben sein. Das Geld, versprechen die Gründer, habe man bei normalem Gebrauch schon nach zwei Jahren wieder reingeduscht. 

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